Wedeler TSV arbeitet Geschehnisse des Landesligaspiels in Schenefeld auf

Wedel. In der bevorstehenden Verhandlung vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes hat ihr Teamgefährte Marcel Plewka wenig zu befürchten. Das ist die einhellige Meinung bei den Landesliga-Fußballern des Wedeler TSV, deren langjähriger Manager Walter Zessin in den vergangenen Tagen darum bemüht war, die Ereignisse im Rahmen des Nachholtreffens bei Blau-Weiß 96 (1:2) aufzuhellen und aufzuarbeiten.

Jeder hatte etwas anderes wahrgenommen im matten Flutlicht an diesem 28. November. In einem mittlerweile gelöschten Schenefelder Internet-Beitrag wurde Plewka bezichtigt, nach dem Abpfiff der Begegnung Blau-Weiß-Spieler Hami Simsek mit einer Kopfnuss zu Boden gestreckt zu haben. Blau-Weiß-Abteilungsleiter Andreas Wilken sah Tritte. "Er hat mir seine Hände ins Gesicht geklatscht", behauptet Simsek. "Es war nur ein Schubser mit der Brust, über den ich mich natürlich ärgere und für den ich mich später auch entschuldigt habe", ließ Marcel Plewka verlauten.

Schiedsrichter Florian Schwarze (MSV Hamburg) erklärte direkt nach dem Abpfiff, wegen eines Remplers die Rote Karte gezückt zu haben. Das entkräftete die Schenefelder Vorwürfe zunächst nicht. Dann aber sprach Zessin noch mit Dominik Lange, TSV-Verteidiger und Polizist von Beruf. In der Gefahr, mit einer Falschaussage seinen Arbeitsplatz zu riskieren, will Lange seinen Teamgefährten vor dem Sportgericht verteidigen, sofern erforderlich: "Es war ein Schubser und sonst gar nichts. Ich stand keine zwei Meter daneben."

Größter Ärger aber droht nun einem engen Verwandten Hami Simseks, Kicker in der Kreisliga, der sich nach dem Abpfiff direkt in den Tumult begab und wiederum Plewka eine Kopfnuss verpasst haben soll. Nach einer Strafanzeige Plewkas ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Körperverletzung. In seiner Stellungnahme an den Verband fordert Walter Zessin Maßnahmen gegen den Zuschauer, der von Blau-Weiß 96 mit einem Stadionverbot belegt wurde.

"Ich bin zu jeder Form von Versöhnung bereit", erklärt Plewka. "Allerdings müsste der Zuschauer mich dann mal anrufen."