Abstiegskampf droht: VfL enttäuscht bei 1:2 gegen SC Vier- und Marschlande

Pinneberg. Oft richtet Michael Fischer aufmunternde Worte ans Team, wenn seine Oberliga-Fußballer nach Niederlagen einen Kreis bilden. Auf das 1:2 (1:1) im Heimspiel gegen den SC Vier- und Marschlande aber reagierte dem Trainer des VfL Pinneberg mit einer Spitze: "Willkommen im Abstiegskampf."

Nur noch wenige Punkte und Tore trennen die Pinneberger vom Abgrund. Der tut sich in der höchsten Spielklasse für bis zu fünf Mannschaften auf, sofern die drei Hamburger Teams den Klassenerhalt in der Regionalliga nicht hinbekommen und Hamburgs Oberligameister auf den Aufstieg verzichtet. Kommt es tatsächlich so weit, will sich Fischer nicht den Vorwurf anhören, auf diese schlimmste aller Möglichkeiten nicht immer wieder hingewiesen zu haben. Der Trainer nannte auch Namen, wer ihn am meisten enttäuschte: "Gianluca d'Agata, Jan Eggers und Tugay Hayran können natürlich eine ganze Menge. Aber sie haben es diesmal nicht gezeigt."

Wer den Anschluss nicht schafft, muss sich zunächst hinten anstellen

Die Konsequenz daraus: "Nach der Winterpause ist Schluss mit der Rotation." Er werde allen Akteuren in der Vorbereitung auf die zweite Saisonphase nochmals eine Chance geben. Wer es dann nicht schafft, sein Vertrauen zu gewinnen, muss sich längere Zeit hinten anstellen. Dann soll ein eingespieltes Team die Punkte für den Klassenerhalt zusammentragen. "Mit der Verpflichtung von Onur Bektas und Flemming Lüneburg haben wir den Konkurrenzkampf erhöht", sagt Fischer.

Beide kämpferisch ausgerichteten Akteure hätte er zu gerne schon gegen den "limitierten Gegner" aus dem Hamburger Osten dabei gehabt. Vielleicht wäre dann ja ein Ruck durchs Team gegangen. So aber berauschten sich die Pinneberger lediglich am Ausgleichstreffer, den Thomas Koster auf beeindruckende Weise in der 20. Minute erzielte. Nach verunglücktem Abstoß von Gäste-Torwart Patrick Möller stoppte Koster den Ball mit dem linken Fuß und schoss ihn dann volley mit dem rechten aus über 40 Metern ins Netz, für Fischer ist es ein "Tor des Jahrzehnts."

Koster hatte damit seine Nachlässigkeit in der elften Minute repariert, als er sich einen Ballverlust leistete. Sonay Hayran ließ eine Flanke in den Strafraum zu, wo sich Florian Holstein und Ömür Kaplan nicht recht zu helfen wussten - aus dieser Kette an Fehlern entstand der Treffer zum 0:1 von Marcel Jeremias.

Es entwickelte sich eine Begegnung mit hohem Tempo und ebenso hoher Fehlerquote. Am Ende war der SC Vier- und Marschlande der Sieger, weil Sonay Hayran bei seinem Querpass in Richtung von Kaplan gänzlich Jeremias übersah. Der zweifache Gäste-Torschütze lief noch ein paar Schritte mit dem Ball und ließ dem Pinneberger Torwart Stefan Steen dann keine Chance - das 1:2 (83.).