Der neue HR-Torhüter Morten Nagel scheidet mit Verdacht auf einen Fingerbruch aus. VfL gegen Elmshorn wurde abgesagt.

Halstenbek. Das 1:1 (1:1) auswärts gegen den USC Paloma reichte nicht, sich für die Hamburger Hallenmeisterschaft im Januar zu qualifizieren. Die Enttäuschung darüber hält sich bei den Oberliga-Fußballern der SV Halstenbek-Rellingen in Grenzen. Stattdessen war gestern die Sorge um Morten Nagel das beherrschende Thema beim Tabellensiebten, der Altona 93 (3:2-Sieger über Buchholz 08) den Vortritt in der Tabelle gewähren und die Startberechtigung in der Alsterdorfer Sporthalle überlassen musste.

Das Debüt des nach langem Suchen erst kürzlich verpflichteten Torwarts an der Brucknerstraße endete nämlich nach nur 33 Minuten. Dann kam er mit Verdacht auf einen Fingerbruch ins Krankenhaus. Not-Nagel André Asmus rückte zwischen die Pfosten und rettete den Punkt mit einer Glanzparade in der 70. Minute. "Für diese tolle Reaktion gebührt ihm Respekt", lobte Ligaobmann Thomas Berg den Routinier, der mit dem Leistungsfußball nach seiner Zeit beim FC Elmshorn und dem VfR Horst 2009 abgeschlossen hatte. Ansonsten sei das Pech mit den Torleuten in Halstenbek "unfassbar". Ende August war Maximilian Rohrbach zum FC Elmshorn abgesprungen.

Teilnahme an Hallenmeisterschaft hätte kaum Sinn gemacht

Dann handelte sich André Alves-Lopez einen Kreuzbandriss ein, so dass erneut Ex-Bundesliga-Keeper Claus Reitmaier reaktiviert werden musste. Gestern hatte Reitmaier zu Nagels Gunsten auf seinen Einsatz verzichtete. "Die Zeit ist reif, Morten zu bringen. Wozu haben wir ihn denn geholt?", sagte Manager Detlef Kebbe. Und dann der Schock, nur noch entsetzte Gesichter, als Masseur Victor Elwein Nagels Verletzung begutachtete und mit einer klaren Aussage zur Trainerbank zurückeilte: "Wir müssen wechseln. Er kann nicht mehr weitermachen."

Einsätze auf dem harten Hallenboden aber will sich Asmus nicht mehr zumuten: "Ich bin jetzt 39. Da tut manchmal jeder Knochen weh." Thomas Berg formuliert seine Befürchtungen etwas überspitzt: "Was sollen wir denn machen, zehn Torhüter verpflichten? Wegen des Risikos weiterer Verletzungen hätte ich ohnehin dafür plädiert, auf die Teilnahme an den Hamburger Hallenmeisterschaften zu verzichten."

Asmus blieb es zunächst nicht erspart, sich nach dem Ball in seinem Netz zu bücken. Zwei Halstenbeker verloren das entscheidende Kopfballduell und Max Liehr konnte den Ball aus wenigen Metern zum 1:0 des USC Paloma über die Torlinie drücken (44.). Die Halstenbeker Antwort folgte noch vor dem Seitenwechsel. Schiedsrichter Ralf Vollmers reagierte nicht, als der HR-Anhang nach einem Foul an Danijel Suntic Elfmeter forderte. Auch die Barmbeker schienen auf einen Pfiff zu warten. Sascha Richert reagierte geistesgegenwärtig und schoss den Ausgleich. Das war schon in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Später kamen die Halstenbeker dem Sieg und der Hallenmeisterschaft mehrfach nah. In der 65. Minute segelte Richerts Freistoß auf die Querstange, dann vergaben Serdar Bahtiyar und der eingewechselte Özgür Demir gute Chancen. Aber es hätte ohne Asmus' Wachsamkeit auch schief gehen können. "Mit dem Ergebnis bin ich deshalb zufrieden", betonte HR-Trainer Thomas Bliemeister. Dann warteten alle nur noch auf Nachricht aus dem Krankenhaus.

Flemming Lüneburg und Onur Bektas kommen zum VfL

Auf der Agenda des VfL Pinneberg steht die Suche nach einem neuem Zweitkeeper. Oliver Firgens meldete sich aus beruflichen Gründen ab. Ligaobmann Manfred Kirsch kündigte Vollzug in den nächsten Tagen an. Perfekt ist schon die Verpflichtung von Mittelfeldspieler Flemming Lüneburg, 20, der mit seiner Rolle als Edelreservist beim FC Elmshorn nicht mehr zufrieden gewesen ist, und Stürmer Onur Bektas (23/FC Itzehoe, davor Altona 93). "Beide Akteure helfen uns auf Anhieb weiter", glaubt Manfred Kirsch.

Sich entscheiden zu müssen, seinem zukünftigen oder seinem bisherigen Team die Daumen zu drücken, blieb Flemming Lüneburg gestern erspart. Das Derby zwischen dem VfL und Tabellenführer FC Elmshorn fiel ins Wasser. Schon früh am Morgen hatte der Platzwart das Schild mit dem Hinweis "Betreten verboten" am Spielfeldrand aufgestellt. Die VfL-Kicker bewegten sich stattdessen im Fahlt, mit dem Ansporn, dass jeder, der beim Waldlauf hinter Co-Trainer Börje Scharnberg landete, einen Kasten Bier ausgeben sollte. Scharnberg wurde Letzter.