So grausam hätte sich Handballtrainer Marc Neumann das Hamburg-Liga-Gastspiel des von ihm betreuten TSV Uetersen beim Nachbarn TuS Esingen wohl in seinen schlimmsten Träumen nicht ausmalen können.

Tornesch/Uetersen . In der Halle der Klaus-Groth-Schule schenkten die torhungrigen Tornescher kurz nach dem rekordverdächtigen 44:14 über den unterklassigen TuS Finkenwerder im HHV-Pokal auch dem Derbygegner und Aufsteiger beim 43:19 (24:9) kräftig ein.

"Es hätten auch 50 Tore sein können", sagte TuS-Trainer Jan-Henning Himborn, der fast schon Mitleid mit dem in allen Belangen überforderten Gegner hatte. "Den Uetersenern fehlt es vor allem an Physis, aber auch an Erfahrung." Der verletzungsbedingte Ausfall von TuS-Abwehrorganisator Moritz Machay fiel kaum ins Gewicht, weil die Tornescher vor 130 Zuschauern trafen. Da der SC Alstertal-Langenhorn beim TuS Aumühle/Wohltorf mit 29:30 patzte, verbesserten sich die Tornescher (12:4 Punkte) auf Platz drei, fordern nun am kommenden Sonntag (14.45 Uhr, Tegelsbarg) auswärts Spitzenreiter SG Hamburg-Nord.

Am selben Tag (16 Uhr, Birkenallee) empfängt Schlusslicht TSV Uetersen (2:14) den Norderstedter SV. Selbst gegen den Tabellenneunten aber rechnet sich Neumann wenig aus. "In unserer jetzigen Form sind wir kein konkurrenzfähiger Gegner." Zu allem Überfluss zog sich im Derby auch noch Rückraumspieler Torben Lötje eine schwere Fußverletzung zu.

Dass auch die SG Hamburg-Nord nicht unbesiegbar ist, demonstrierte dem TuS Esingen gerade Kreisrivale TSV Ellerbek II (Fünfter/8:8), der sich dem Spitzenreiter in der Harbig-Halle nur knapp mit 26:29 (12:15) geschlagen geben musste. Trotzdem ärgerte sich TSV-Trainerin Kathrin Herzberg. "Wir waren die bessere Mannschaft." Die Schuld für die Niederlage nahm sie zum Teil auf sich. "Ich hätte die Grüne Karte ziehen müssen, als wir in Unterzahl drei Gegentore kassiert haben." So konnte der körperlich überlegene Titelfavorit die Partie in der Schlussphase noch knapp drehen.

Der stark in die Hamburg-Liga-Saison gestartete Aufsteiger HSG Pinnau (Achter/7:9 Punkte) kassierte mit dem 25:29 (10:14) gegen die zweite Mannschaft der HG Barmbek am Ossenpadd in Kummerfeld bereits die dritte Punktspielniederlage in Folge. Gegen die Hamburger lief die Spielgemeinschaft von VfL Pinneberg und TSV Prisdorf fast permanent Rückständen nach. Um nicht in den Abstiegsstrudel zu geraten, muss das Team von Coach Sascha Burmeister am Sonntag (17 Uhr) beim Vorletzten Hamburger SV punkten.