Vor Wochen war das Team noch Tabellenführer der Bezirksliga. VfL Pinneberg liegt in der Tabelle weiter klar vorn.

Klein Offenseth . Auch mit Morten Nagel, der sich in der Bezirksliga für die Oberliga anbieten soll, geht die Talfahrt der Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen II weiter. Beim 2:4 (2:1) auswärts gegen den TSV Sparrieshoop war der aus der Konkursmasse des FC Sylt verpflichtete Keeper, 20, damit überfordert, die vielen Fehler seiner Vorderleute auszubügeln. Das hätten an diesem Nachmittag auch ein René Adler oder Manuel Neuer nicht geschafft.

Die erste Halbzeit war ja noch gut von den Gästen. Nach Toren von Aleksander Lesniak (20.) und Sascha Rathje (41.) führten sie 2:1. Für das Nachlassen im zweiten Durchgang aber gab es keine Erklärung mehr. Patrick Walkovs (48.), Uwe Lohse (49.) und René Reimers (76.), der in der 23. Minute schon einen Foulelfmeter zum 1:1 verwandelte hatten, drehten das Spiel. Platzverweise in der Schlussphase handelten sich Kay Torge Hennig (Sparrieshoop/Rote Karte) und Robin Strunz (SV HR II/Gelb-Rote Karte) ein.

Am achten Spieltag in der Staffel West waren die Halstenbeker noch Tabellenführer. Seitdem büßten sie 15 Punkte auf den VfL Pinneberg II ein. Das lag aber auch daran, dass die Kreisstädter kontinuierlich siegten. Noch nicht einmal gegen den zehn Partien am Stück ungeschlagenen SC Egenbüttel gaben sie sich irgendeine Blöße. Sebastian Hammer (13., 43.), Salih Koparan (55., 79.) und Kai Wagner per Foulelfmeter (88.) trugen die Treffer zum 5:0 (2:0) zusammen. SCE-Coach Marc Zippel muss den Reinfall erst einmal sacken lassen: "Das tat weh."

Mit acht Punkten Abstand zum Tabellenzweiten SSV Rantzau schreiten die Pinneberger in ihre letzten beiden Partien vor der Winterpause gegen den SV West-Eimsbüttel und beim FC Elmshorn II. Trainer Heiko Klemme wird nicht müßig, vor verfrühter Aufstiegseuphorie zu warnen: "Die bisherige Saison war schön. Aber erreicht haben wir noch gar nichts."

Zehn Spiele in Folge nicht bezwungen ist in der Zwischenzeit auch das junge Team des SSV Rantzau, das in Pinneberg am achten Spieltag nicht zufällig 1:0 siegte, wie das 3:0 (2:0) beim SV Rugenbergen II zeigte. Roman Dohrn per Kopf (30.) und Torben Mohr (33., 61.) sorgten dafür, dass die Barmstedter allmählich in die Fragen nach dem Meister und Vizemeister einbezogen werden müssen. Der Bönningstedter Trainer Jürgen Wildbrett gratulierte nach dem Abpfiff der Begegnung zu einem verdienen Sieg. Zuvor hatte er sich mit dem Unparteiischen angelegt und sich wie am Spieltag zuvor einen Verweis hinter die Barriere eingehandelt.

Ob das einem Dirk Kahl auch passieren würde? Der Coach von Roland Wedel setzt sich immer für einen fairen Dialog mit den Unparteiischen ein. Umso mehr bedrückte ihn die Gelb-Rote Karte, die sich Josip Dilber wegen Meckerns einhandelte. Nach einer Stunde war das der Anfang vom Ende für den Aufsteiger, der sein Gastspiel beim SV Eidelstedt nach einem 2:2 bis dahin (Torschützen: Andrej Scherer, Marco Meins) 2:5 (1:2) verlor.

Damit sind es "nur" noch sechs Punkte, die den FC Roland vom Drittletzten Kummerfelder SV unterscheiden. Dessen 2:1 (0:0) über Schlusslicht 1. FC Quickborn war mit erheblicher Dramatik verbunden. In der 89. Minute glückte Oliver Prüß das 1:1 der Gäste, doch in der Nachspielzeit war dann Benjamin Kälberloh wie schon beim 1:0 (62.) mit dem Kopf zur Stelle. Das war deprimierend für die Quickborner, die das Spiel trotz Roter Karte für Sebastian Schönfeld (32.) offen gestaltet hatten.

Die Kummerfelder schlossen zum TSV Holm auf, der beim 3:4 (1:2) gegen den Niendorfer TSV II am Rande einer angenehmen Überraschung wandelte. Max Witthuhn hatte nach einem 1:4-Rückstand mit Treffern in der 73. und 76. Minute neue Spannung erzeugt, doch dann ließ Lasse Kaland die große Möglichkeit zum Ausgleich ungenutzt (86.). Letztlich war es aber ein verdienter Sieg der Niendorfer, die nach dem Holmer 1:0 von Benjamin Janssen per Foulelfmeter (25.) einen gewaltigen Zwischenspurt mit Treffern in der 38., 44., 49. und 53. Minute eingelegt hatten.

Im Mittelmaß droht unterdessen der FC Elmshorn II zu versacken. Beim 1:3 (0:2) auswärts gegen Hansa 11 kam der Torerfolg von Edon Bajra (77.) für eine Wende zu spät.