Pinneberger Drittliga-Team wehrt sich gegen Norderstedt nur 64 Minuten gegen 0:3

Pinneberg. Ein enttäuschter Zuschauer auf der Tribüne der Jahnhalle sprach aus, was wohl alle Fans des VfL Pinneberg nach dem Heimspiel ihrer Drittliga-Volleyballer gegen den VC Norderstedt dachten. "So schnell bin ich hier noch nie wieder weggekommen." In nur 64 Minuten hatte das Heimteam das Derby gegen den Holsteiner Rivalen 0:3 (13:25, 22:25, 18:25) verloren und dabei erstmals in der neuen Spielklasse restlos enttäuscht.

Dementsprechend bedient waren die Pinneberger Akteure und ihr Trainer Joachim Müller. "Wir haben nichts von dem umsetzen können, was wir uns vorgenommen hatten", sagte der Coach, der die Ursachen dafür in erster Linie im Aufschlag- und Annahmebereich sah. "Wir haben keinerlei Druck in der Angabe aufbauen können." Das Fehlen von Außenangreifer und Allzweckwaffe Lars Lydorf, den eine Knöchelverletzung zum Zuschauen zwang, wollte beim VfL niemand als Entschuldigung anführen. Zuspieler Sebastian Rieck: "Das wäre zu billig, zumal auch bei den Norderstedtern drei Leistungsträger fehlten, ohne dass es zu merken gewesen wäre."

Florian Kühn, lange dienstältester VfL-Volleyballer und jetzt Sportinvalide, hatte das Unheil früh kommen sehen. "Heute gibt es eine Packung", sagte der 31 Jahre alte frühere Zuspieler schon nach dem zweiten Satz und musste wenig später etliche deprimierte Ex-Teamkameraden trösten. Trainer Joachim Müller sieht seine Mannschaft zurück auf dem Boden der Tatsachen. "Wir haben jetzt zweimal in Folge von starken Teams die Grenzen aufgezeigt bekommen." Wie schon beim 0:3 auswärts gegen Zweitliga-Absteiger SV Lindow/Gransee sei es im Derby nicht gelungen, die körperliche Überlegenheit des Gegners zu kompensieren, ergänzte Sebastian Rieck. Für den Tabellendritten VfL (8:4 Punkte) gelte es nun, am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den Vorletzten SV Warnemünde (18 Uhr, Jahnhalle) eine Reaktion zu zeigen und den Zuschauern mehr zu bieten als ein 0:3 im Schnelldurchgang.

VfL Pinneberg: Tobias Kranich, Daniel Pötz, Sebastian Rieck, Stefan Imke, Christian Rieck, Bahne Dieckmann, Peer Grube, Jonas Maas, André Kulisch, Stephan Wendt, Christian Copf, Lars Rückborn.