Die Fußballteams Sportfreunde Uetersen und der TSV Sparrieshoop melden Mannschaften mangels Masse vom Spielbetrieb ab.

Uetersen. Das sind Paukenschläge, nachdem die Fußballteams in ihren jeweiligen Spielklassen fast schon die komplette Hinrunde absolviert haben. Gestern verbreitete der Hamburger Verband die offizielle Mitteilung, dass sich Kreisliga-Aufsteiger Sportfreunde Uetersen mit sofortiger Wirkung vom Spielbetrieb in der Staffel 7 zurückzieht. In den nächsten Tagen folgt der TSV Sparrieshoop und meldet seine zweite Mannschaft von der Staffel 8 ab, was Abteilungsleiter Ernst Lipholz kurz und bündig bestätigte: "Das stimmt."

Beide Mannschaften sind automatisch Absteiger in die Kreisklasse, ihre bisherigen Resultate fallen aus der Wertung. Darüber dürfen sich in der Staffel 8 die Spieler des Kummerfelder SV, des TSV Uetersen II und von Sportfreunde Pinneberg, die gegen die sieglosen Klein Offensether jeweils nur ein Unentschieden schafften, freuen. In der Staffel 7 profitieren der SC Nienstedten (1:1 gegen Sportfreunde) und Grün-Weiss Eimsbüttel - Sieg gegen Sportfreunde in ein 0:3 umgewertet - vom Uetersener Rückzug.

Der frühere Spielertrainer Bülent Ersahin, der sein Amt im Sommer an Hakan Harmanci abtrat, hatte es kommen sehen. "Sinnvoller wäre es gewesen, die Mannschaft eine Klasse tiefer in Ruhe weiterzuentwickeln", warnte der frühere Landesliga-Akteur des TSV Uetersen und der SV Lieth. Nach nur wenigen Spieltagen konnte Harmanci nachvollziehen, was sein Vorgänger meinte. Mit den ersten Niederlagen stellte sich plötzlich die Unlust auf Fußball ein. Harmanci zog die Konsequenzen und trat zurück. Dritter Trainer der Saison wurde Vlado Bogner, der viele Ideen einbrachte, aber auch keine neue Begeisterung entfachte, im Gegenteil: "Zum Schluss waren wir nur noch ein paar Leute beim Training. Da habe ich gesagt, kommt, wir gehen rein und machen taktische Besprechung." Das 0:12 (0:5) gegen die SV Blankenese II öffnete dann allen die Augen.

Auch beim TSV Sparrieshoop II hatten sich etliche eingeplante Spieler nicht mehr blicken lassen. Streng genommen war alles schon vor vier Wochen vorbei, als Trainer Markus Heintsch überhaupt nicht mehr weiterwusste und entnervt aufsteckte. Die erste Mannschaft stopfte die Lücken zunächst, so gut es ging. Doch als die Reserve am zurückliegenden Spieltag beim TSV Seestermühe ein zweites Mal in dieser Saison nicht antreten konnte, zog der Vorstand die Reißleine. "Die Zeiten sind so, dass du dich auf das Wort der jungen Leute nicht mehr verlassen kannst", ärgert sich Bezirksliga-Coach Mario Steinhauer. Die Möglichkeit, kranke oder verletzte Spieler in der Kreisliga langsam wieder an höhere Aufgaben heranzuführen, ist ihm mit der Abmeldung der Reserve genommen.

Gegen ein Ende mit Schrecken wehrt sich der TuS Holstein (Staffel 8), der mit einer absoluten Notbesetzung beim 0:2 (0:1) gar nicht einmal schlecht mit der siegreichen Zweiten der SV Lieth mithielt. Die finanziellen Voraussetzungen sind gegeben, sich in der Winterpause zu verstärken, heißt es inoffiziell. Leistungsträger Diego Marx aus dem Mannschaftsrat erklärte trotzdem seinen Ausstieg. Die anderen kämpften tapfer, leisteten sich aber Fehler, die in Klein Nordender Treffern von Philipp Kölln (10.) und Valerij Zbandut (85.) zum Ausdruck kamen.

SC Egenbüttel kann personell aus dem Vollen schöpfen

Von der Spieler-Vielfalt beim SC Egenbüttel können die Quickborner zurzeit nur träumen. Das Angebot an starken Stürmern ist so groß, dass der frühere Torjäger Björn Schröder nur noch in der zweiten Mannschaft zum Zuge kommt. Im Auswärtsspiel beim SV Hörnerkirchen verwandelte Schröder einen 0:1-Rückstand (Ronny Schönhoff/2.) mit Toren in der 40. und 57. Minute in eine 2:1-Führung der Rellinger um. Weitere Tore von Simon Hatje (77.) und Dominik Petersen (85.) ergaben ein 4:1 des Tabellendritten, der sich nun auf ein Topspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen Spitzenreiter SC Ellerau freut.