Ein Fußball-Trainer hatte den Mut, das kundzutun, was er für die Realität hält, ob er damit nun bei der eigenen Mannschaft aneckt oder nicht.

Pinneberg. "Über die bisherigen Leistungen und Resultate freue ich mich", sagte Heiko Klemme von Bezirksliga-Spitzenreiter VfL Pinneberg II. "Aber für den Titel kommen wir nicht infrage. Den machen der Niendorfer TSV II und SC Egenbüttel untereinander aus." Zu krass sei die Unterlegenheit seines Teams beim 0:4 (0:1) auf dem Niendorfer Kunstrasen gewesen. An einem VfL-"Tag zum Vergessen" kamen die Gastgeber in der 11., 50., 52. und 74. Minute zu ihren Torerfolgen.

Klemme befürchtet eine ähnliche Entwicklung, wie sie die Zweite der SV Halstenbek-Rellingen nahm. Am achten Spieltag noch Erster verbuchten die Halstenbeker in den anschließenden sechs Partien nur fünf Punkte - zu wenig, um sich oben halten zu können. Eine kleine Steigerung reichte dann nicht, sich die 1:2 (0:2)-Heimniederlage gegen den SV Eidelstedt zu ersparen. Als Marcel Gompf in der 66. Minute traf, war die Mannschaft schon mit 0:2 in Rückstand geraten.

Der SC Egenbüttel wurde Klemmes Einschätzung mit einem 5:0 (3:0) über Hansa 11 gerecht. Nach einem Hattrick von Tim Sonnenschein vor der Pause (5., 15., 40.) erledigten Jose Trave (73.) und Andreas Jerchel (82.) den Rest. Nun schon neun aufeinander folgende Spiele ohne Niederlage erinnern den Rellinger Trainer Marc Zippel an die Saison 2009/2010 bei Teutonia 10, als die Teutonen mit drei Niederlagen in fünf Partien ebenfalls schlecht gestartet waren und das Feld schließlich von hinten aufrollten.

Niemand spricht vom SSV Rantzau als Aufstiegskandidat, dabei sind die Barmstedter nach dem 2:1 (0:1) über den TSV Sparrieshoop nun auch schon acht Partien ungeschlagen. Diesmal hätte es schief gehen können, zumal Markus Steffen die Klein Offensether in Führung geköpft (15.) und sich SSV-Stürmer Tobias Sattler Rot eingehandelt hatte (40.). Dann aber kam noch die Zeit des Torhüters Malte Ladehof, der einen Foulelfmeter von Uwe Lohse entschärfte (66.). Björn Lefenau (61.) und der eingewechselte Roman Dohrn (71.) kippten das Spiel. Aber reichen solche Leistungen für einen Spitzenplatz?

Aus dem Rennen ist auch der FC Elmshorn II noch nicht. Tore von Vahdet Calmac (3), Ömer Aygün, Sebastian Meyer, Pascal Greve und Veton Hajrizi summierten sich zum 7:3 (3:2) über den nach der Pause restlos überforderten Tabellenletzten 1. FC Quickborn. Kai Uhlmann (0:1), Steven Schönfeld (2:2) und ganz zum Schluss Kevin Heath per Foulelfmeter waren für die Gäste erfolgreich. Etwas Luft im Abstiegskampf schöpfte der Kummerfelder SV, dem Benjamin Kälberloh mit einem Kopfballtreffer in der 65. Minute das 1:0 im Duell der Kellerkinder beim SV West-Eimsbüttel sicherte.

Der FC Roland Wedel erwies den Kummerfeldern den Gefallen, gegen den Viertletzten Rissener SV immerhin nicht zu verlieren (2:2). Marco Meins bewahrte sein Team in der 89. Minute vor der unliebsamen Überraschung, das 1:0 erzielte Daniel Lopez. Fünftletzter bleibt der TSV Holm, der dem SV Rugenbergen II 0:2 (0:1) unterlag.