Aufsteiger Holstein Hoppers kassiert vierte Pleite in der Basketball-Regionalliga. Trainer fordert mehr Konstanz vom Team.

Halstenbek/Pinneberg. Selten zuvor hatte ein Basketball-Projekt so schnell Früchte getragen wie das Modell Holstein Hoppers. Schon im Gründungsjahr der Spielgemeinschaft von Halstenbeker Turnerschaft und VfL Pinneberg gelang der als Zugpferd konzipierten Herrenmannschaft der Aufstieg in die 1. Regionalliga Nord. Doch in der neuen Umgebung stoßen die Hoppers derzeit zumindest sportlich an ihre Grenzen.

Mit großen Hoffnungen auf den ersten Auswärtssieg war die Mannschaft von Headcoach Zoran Krezic zum Tabellenletzten SG MTV/BG Wolfenbüttel gereist, ging dort aber mit 49:78 (30:38) unter und verdankte es als Neunter nur dem besseren Vierervergleich mit drei punktgleichen Teams, dass sie nicht auf einen Abstiegsplatz abrutschte.

Spätestens jetzt ist die Aufstiegseuphorie in Halstenbek und Pinneberg Ernüchterung gewichen. Das Verlieren hatte das Topteam der Basketball-Gemeinschaft in der Saison 2011/12 beinahe schon verlernt. Ganze drei Niederlagen kassierten die Hoppers in der zurückliegenden Spielzeit, gewannen als Zugabe zu Titelgewinn und Aufstieg auch noch den Landes-Pokal des Hamburger Basketball-Verbandes. In der höheren Klasse aber weht ein rauerer Wind, von bislang fünf Partien konnten die Hoppers lediglich eine gewinnen.

Einen Anlass, in Panik zu verfallen, sieht Trainer Krezic allerdings nicht. "Die Mannschaft ist jung und hungrig, dadurch aber auch unerfahren", sagt der 33 Jahre alte Diplom-Sportökonom, der gelegentlich selbst mitspielt, um das Team in engen Phasen zu stabilisieren.

In Wolfenbüttel jedoch verzichtete der gebürtige Kroate aufgrund von Hüftbeschwerden aufs Mitwirken, schonte zudem den immer noch am Fuß verletzten Kanadier Eric Kibi und musste auch ohne den beruflich verhinderten Ioannis Tringas auskommen. So umfasste das letzte Hoppers-Aufgebot in Südost-Niedersachsen ganze acht Akteure, während das Heimteam ein Dutzend Spieler, darunter drei mit Doppellizenz für die Zweitliga-Mannschaft der Herzöge Wolfenbüttel (Pro B Nord), aufbieten konnte.

Gescheitert sah Zoran Krezic seine Schützlinge aber weniger an der numerischen Unterlegenheit als an einer hohen Foulbelastung, der extrem schwachen Angriffsleistung und vielen unnötigen Ballverlusten. "28 Turnovers sind einfach zu viel", sagte der Hoppers-Coach. Dadurch, dass mit den erfahrenen Mac-Davis Duah, Nadim Abdel Aal und Thomas Burow drei Gästespieler vorzeitig mit jeweils fünf Fouls vom Parkett mussten, beraubten sich die Gäste in der Schlussphase jeglicher Auswechselalternativen. Am meisten aber ärgerte den Hoppers-Coach die Abschlussschwäche seines Teams. "In den letzten drei Vierteln lag unsere Trefferquote aus dem Feld bei weniger als 30 Prozent - das ist katastrophal, damit gewinnst du kein Spiel", sagte Zoran Krezic.

Bedeutend treffsicherer hatten sich Halstenbeker und Pinneberger zuvor beim furiosen 94:100 gegen die Bodfeld Baskets Oberharz in der heimischen Halle der Theodor-Heuss-Schule präsentiert. "Manchmal sind wir selbst unser größter Gegner, wir brauchen einfach mehr Konstanz", sagt denn auch Zoran Krezic. Routiniers wie Mac-Davis Duah, der zwölf Zweit- und Regionalliga-Spielzeiten für Kreisrivale SC Rist bestritt, und der zurzeit verletzte Kanadier Eric Kibi seien als Stabilisatoren wichtig für das Team, aber auch Youngster wie Janis Stielow. Johannes Heisig und Jonathan Pötzsch, die in Wolfenbüttel Einsatzzeiten zwischen 26 und 31 Minuten bekamen, sind gefordert.

Eric Kibi soll am kommenden Sonnabend im Heimspiel gegen den EBC Rostock um 19.30 Uhr in der neuen Halle der Theodor-Heuss-Schule in die Mannschaft zurückkehren. Um gegen die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern den Sprung aus der Abstiegszone zu schaffen, fordert Zoran Krezic eine klare Steigerung seiner Schützlinge. "Bislang haben wir nur bei der knappen Niederlage gegen Spitzenreiter VfL Stade am ersten Spieltag und beim Heimsieg über den ASC Göttingen gezeigt, was wir wirklich können."

Statistik: Viertel: 16:17, 22:13, 24:9, 16:10. Holstein Hoppers (Punkte): Janis Stielow (11), Mac-Davis Duah, Toni Feireisl (je 10), Igor Bechthold (8), Jonathan Pötzsch (5), Johannes Heisig (3), Nadim Abdel Aal (2), Thomas Burow.