Uetersens Trainer Peter Ehlers freut sich über 3:1 seines Teams auf von Pfützen übersätem Grandplatz des TuS Osdorf.

Uetersen . Jugendbetreuerin Tanja Krecklow, bei den Landesliga-Fußballern des TSV Uetersen für die Reinigung der Trikots zuständig, hat sich bestimmt "gefreut" und die Dosis Waschmittel erhöht. Diesmal gab's wirklich was zu tun, als Betreuer Uwe Wolter die Hemden und kurzen Hosen im Klubheim ablieferte.

Kurzeinsatz von Helge Kahnert zahlt sich für den TSV am Ende voll aus

Die Uetersener hatten nämlich wahrlich Drecksarbeit verrichtet. Auf rot-brauner Erde, die nach Dauerregen im zweiten Durchgang einer Seenplatte ähnelte, gewannen sie das Spitzenspiel der Hammonia-Staffel beim TuS Osdorf 3:1 (2:1). Fast bis auf die Haut durchnässt fuhr Trainer Peter Ehlers spontan folgender Gedanke durch den Kopf: "Das war saubere Arbeit, Jungs."

Bis zum Abpfiff war es eine Zitterpartie. Die Gäste schafften es im zweiten Durchgang nur noch selten, sich aus der Osdorfer Umklammerung zu lösen. Besser wurde es erst mit der Einwechselung von Helge Kahnert in der 87. Minute für Maurice Öhlers. Der von Leistenproblemen geplagte Stürmer sollte mit seiner Kopfballstärke vor allem im eigenen Strafraum helfen.

Dann aber bereitete er mit gewonnenen Zweikämpfen im Mittelfeld zwei Topchancen vor. Die erste vergab Philipp Ehlers, der beim Überzahlangriff drei gegen zwei aus Rechtsaußenposition das linke Eck anvisierte - vorbei (90.). Besser machte es Mikail Pekdemir, der nach Kahnerts Vorarbeit in der zweiten Minute der Nachspielzeit allein dem Osdorfer Tor entgegen strebte. Alle unter dem schützenden Dach der Auswechselbank sprangen auf und hielten die Nase in den Regen. Dann lagen sich alle in den Armen. Flachschuss in die linke Ecke, das 3:1, Abpfiff .

"Ein wichtiger Sieg, ein hartes Stück Arbeit. Ich hoffe bloß, dass Helges Kurzeinsatz für ihn keine negativen gesundheitlichen Folgen hat", sagte Peter Ehlers. Vor der Pause musste man sich allerdings auch um den TSV-Coach sorgen. Der lief in seiner Zone wie ein Tiger auf und ab und stieß einen Fluch nach dem anderen aus. Das lag ausschließlich an Schiedsrichter Jan-Erik Sternke, der sich zweimal gewaltig irrte. In der 28. Minute gab's keinen Strafstoß für den TSV, als Osdorfs Patrick Herbrand dem flinken Yannick Kouassi ein Bein stellte, aber auch kein Gelb für den Uetersener. "Bin ich Schauspieler oder was?", schimpfte Kouassi.

Torhüter Christoph Richter bewahrt seine Mannschaft vor Gegentoren

Dafür ahndete Sternke zwei Minuten später einen Rempler von Christian Förster an Ziyed Hassani mit einem Foulelfmeter. Rohollah Rohparwar ließ sich die Möglichkeit zum 1:2 der Gastgeber nicht nehmen. Jörn Borstelmann, vergangene Serie mit Heiko Waschatz Trainer des TSV Uetersen und dem TuS Osdorf II bis kürzlich als Interimscoach dienlich, gab eine klare Stellungnahme ab: "Wenn er das Foul an Kouassi nicht pfeift, dann darf er Försters Aktion erst recht nicht bestrafen."

Gar keine Zweifel gab es an der Berechtigung des Strafstoßes, den Florian Blaedtke zum 1:0 des TSV verwandelte. Im Zweikampf mit Kouassi hatte Jannik Zorzi den Ball klar mit der Hand gespielt (21.), ein klassischer "Blackout". Heillos durcheinander wirkten die Osdorfer auch in der 24. Minute, als sie Pekdemir das 0:2 schießen ließen. Später kamen sie dem Ausgleich in Abwesenheit ihrer Leistungsträger Benjamin Blume (gesperrt) und Thorben Krause (verletzt) nur zweimal gefährlich nah.

In der 65. Minute stellte sich TSV-Keeper Christoph Richter erfolgreich Ziyed Hassani entgegen. Zorzis Nachschuss wurde von Dennis Weber, dem Peter Ehlers hinterher eine "überragende Leistung" bescheinigte, abgeblockt. Dann tauchte der ebenfalls gute Richter in seine rechte Ecke und lenkte den Freistoß des eingewechselten Hakim Kokmaz zur Seite (82.).

Das schlechte Wetter verzog sich den ganzen Abend nicht mehr am Blomkamp, aber der Uetersener Zorn auf den Schiedsrichter. Jan-Erik Sternke hatte nämlich einmal beide Augen zugedrückt und es nach einem Revanchefoul von Martin Bushaj bei einer Ermahnung für den Abräumer belassen (57.) Das war dann wiederum das Gefühl für die Situation, das dem Unparteiischen zuvor fehlte.