Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen messen sich mit Starensemble des HSV. Wedeler TSV und Blau-Weiß punkten in Nachholspielen.

Halstenbek . Die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen hatten ihren Spaß, obwohl sie das kurzfristig vereinbarte Trainingsspiel auf dem Nebenplatz an der Imtech-Arena gegen die Bundesliga-Profis des HSV 0:6 (0:3) verloren. Es fing schon damit an, dass sie sich in derselben Kabine, die am Sonnabend beim Nord-Süd-Gipfel für die Asse des Bayern München reserviert ist, umziehen durften und von den Gastgebern mit Kaffee und Süßigkeiten verwöhnt wurden.

Dann war es eine Herausforderung, auf einem herrlich gepflegten Naturrasen Akteuren mit nicht weniger als 153 A-Nationalmannschafts-Einsätzen auf den Zahn zu fühlen. Thorsten Fink, der HSV-Trainer, hatte Wert darauf gelegt, in zweimal 40 Minuten (ohne nennenswerte Pause) alle aktuellen Edelreservisten in Aktion zu sehen. Das waren keine Geringeren als Dennis Aogo (Deutschland/10 Länderspiele), Per Skelbred (Norwegen/17), Jeffrey Bruma (Niederlande/4), Tomas Rincon (Venezuela/32), Ivo Ilicevic (Kroatien/6), Marcus Berg (Schweden/20), Paul Scharner (Österreich/40) und Gojko Kacar (Serbien/24). "Von ihnen konnten wir viel lernen", sagten die beim Tausch der Seiten ausgewechselten Robert Hermanowicz, Hendrik Boesten und Philipp Erdmann übereinstimmend. Nun ließen sich die mit allen Oberliga-Wassern gewaschenen Halstenbeker zwar nicht vorführen. "Doch das Zusammenspiel von Profis, die zweimal am Tag trainieren, klappt nun einmal besser als bei uns Amateuren. Alles geht schneller und genauer, die Laufwege sind abgestimmt", staunte Hermanowicz. Vor 250 Zaungästen, denen der Zutritt zum Gelände nicht gestattet war, lieferte schon die 16. Minute, als Berg dem ehemaligen Bundesliga-Schlussmann zwischen den Halstenbeker Torpfosten, Claus Reitmaier, mit einem Scharfschuss in die linke Ecke überwand, den Beweis. Der agile Berg nutzte zudem einen minimalen Stellungsfehler von Marcel Schöttke eiskalt zum 3:0 und bereitete Skelbreds 2:0 mit einem Querpass vor. "Ich traue ihm den Durchbruch in der Bundesliga immer noch zu", lobte HR-Trainer Thomas Bliemeister den schwedischen Stürmer. Im zweiten Durchgang schickte dann auch Bliemeister seine Reservisten sowie den neuen Torhüter Morten Nagel aufs Feld. Der tschechische U19-Nationalspieler Dominik Masek (2) und der Italiener Jacopo Sala rundeten das Resultat mit weiteren Treffern ab.

Zum Zusammengehörigkeitsgefühl der Halstenbeker passte es, dass sich auch die Verletzten (Jaques Rodrigues de Oliveira, André Alves Lopez) die Partie im Volkspark nicht entgehen ließen. Für die früheren HSV-Spieler Thomas Bliemeister und Vahid Hashemian, seit wenigen Tagen das Halstenbeker Trainergespann, war es eine "Super-Geschichte", dem Bundesliga-Dino auf der Suche nach Alternativen für die beim 1:0 in Augsburg nicht überzeugende Elf dienlich gewesen zu sein. Umgekehrt hatte sich auch der HSV immer wieder kooperativ gezeigt, zum Beispiel am 4. Juli 2012, als er seine zweite Mannschaft zum Wohltätigkeitsspiel gegen die SV HR ins Haseldorfer Schlossparkstadion schickte. Umso trauriger stimmte Thomas Bliemeister nun die Nachricht, dass Kasemir Koopmann, langjähriger Fußball-Abteilungsleiter des TV Haseldorf und Organisator jener Benefiz-Veranstaltung, nach schwerer Krankheit mit 65 Jahren gestorben ist. Koopmann hatte stets ein Riesenherz für diejenigen, mit denen es das Leben nicht so gut meinte, sowie selbstverständlich für den Sport. Dem Wedeler TSV hatte er im Juli ebenfalls großzügig das Schlossparkstadion für ein Freundschaftsspiel gegen den FC Sylt zur Verfügung gestellt. Das platzte nur aufgrund von personellen Schwierigkeiten der längst vom Spielbetrieb abgemeldeten Insulaner.

Wedeler verspielen beim 2:2 gegen Sperber eine Zwei-Tore-Führung

Insgesamt kann dann die Vorbereitung der Wedeler auf die Saison so schlecht nicht gewesen sein. Der Abstiegskandidat der vergangenen Serie bewegt sich aktuell hoch solide im Mittelfeld, nachdem er vom Nachholtreffen beim SC Sperber ein 2:2 (2:0) mitbrachte. Trainer Thorsten Zessin wirkte dennoch unzufrieden, verspielte sein Team doch eine 2:0-Führung nach Toren von Mark Hinze (achte Minute/Vorarbeit: Khaled Belkhodja) und Björn Kaland im Anschluss an einen schlecht abgewehrten Hinze-Eckstoß (37.). Aus einem Abwehrfehler resultierte das erste Gegentor (56.), beim 2:2 (77.) beanstandete Zessin vergeblich einen Rempler an Jonas Schmerberg im Kopfball-Duell.

Aus dem gröbsten heraus ist zunächst Blau-Weiß 96, das sich mit einem 2:0 (0:0) über Teutonia 05 auf einen Nichtabstiegsplatz verbesserte. Ein Doppelschlag von Thies Raschke (54.) und Florian Härter (56.) brachte die Entscheidung zugunsten der Schenefelder. Die Teutonen reagierten mit Unsportlichkeiten, die der Schiedsrichter mit Rot und Gelb-Rot ahndete.