Die Drittliga-Volleyballer des VfL Pinneberg sind dank 3:1 über Kiel Tabellenführer

Pinneberg. Auf der Position des Mittelblockers kommen im Volleyball für gewöhnlich nur große Akteure zum Einsatz. Bei Drittliga-Aufstieger VfL Pinneberg aber vertraute Trainer Joachim Müller in einer kniffligen Phase einem wahren Floh auf dieser Position, und der nur 1,85 Meter große Peer Grube dankte es dem Coach. Zu Beginn des vierten Satzes in der Partie gegen die zweite Mannschaft des Kieler MTV in der Jahnhalle eingewechselt, verwandelte Grube 22 Minuten später den Matchball zum 3:1 (25:19, 22:25, 25:19,25:18). Zusätzlich durfte sich der Mini-Mittelblocker mit seinen Teamkameraden nach dem vierten Saisonsieg auch noch über die Tabellenführung in der Dritten Liga Nord freuen, da der ebenfalls unbesiegte SV Lindow/Gransee (6:0 Punkte) pausierte.

Dass ausgerechnet der verhältnismäßig kleine Grube gegen starke Kieler ganz groß herauskam, wunderte Coach Müller nicht. "Peer war in der Vorbereitung wahrscheinlich der Spieler, der am härtesten an sich gearbeitet hat." Immerhin galt es für ihn, sich nicht nur am Netz, sondern auch teamintern gegen bis zu zehn Zentimeter größere Spieler durchzusetzen. Gegen die Kieler bekam Grube sogar den Vorzug gegenüber VfL-Neuzugang Janosch Maas, der ihn mit seinen 2,06 Meter Länge deutlich überragt.

Grubes Einwechslung war vor allem erforderlich geworden, weil die Pinneberger nach gewonnenem ersten Satz zwei Gänge zurückschalteten und den Ausgleichhinnehmen mussten. Die Wende gelang dann durch eine klarte Steigerung in der Block-Feldabwehr und ein besseres Offensivspiel, bei dem sich vor allem Lars Lydorf und Stefan Imke hervortaten.

Die Tabellenführung nahmen die Pinneberger eher mit Humor. "Wir mussten schon ein wenig schmunzeln", sagte Matchwinner Grube. Vor ein paar Jahren hätten die sechs Pinneberger Volleyballer, die im dritten Satz gegen die Kieler auf dem Parkett standen, noch in der Verbandsliga Hamburg gespielt und nicht im entferntesten daran gedacht, einmal die Tabellenführung der dritthöchsten Spielklasse übernehmen zu können.

Tabellenführer reist Sonnabend zum Spitzenspiel beim Zweitliga-Absteiger

Möglicherweise müssen die VfL-Volleyballer den Platz an der Sonne auch schon bald wieder räumen. Am kommenden Sonnabend gastieren die Pinneberger beim SV Lindow/Gransee in Brandenburg. Dass es sich bei dieser Partie überhaupt um ein Topspiel handelt, ist für die Gäste aber Erfolg genug. "Es ist schon witzig, unter welchen Vorzeichen diese Partie plötzlich steht", sagt VfL-Kapitän Daniel Pötz.

VfL Pinneberg: Kemo Kranich, Daniel Pötz, Sebastian Rieck, Stefan Imke, Christian Rieck, Bahne Dieckmann, Peer Grube, Janosch Maas, Lars Lydorf, Wendt, Lars Rückborn.