Pinnebergs Zweite hat gute Chancen auf den Aufstieg in die Fußball-Landesliga

Pinneberg. Noch nimmt Heiko Klemme das verpönte Wort mit A nicht in den Mund. Der Trainer des VfL Pinneberg II weigert sich, öffentlich vom Aufstieg zu sprechen. Das könnte sich am Sonntag ändern, dann nämlich, wenn die Pinneberger Bezirksliga-Fußballer das Gipfeltreffen der Staffel West um 15 Uhr gegen Verfolger SV Halstenbek-Rellingen II gewinnen. Dann hätte die VfL-Reserve schon mal die Herbstmeisterschaft sicher. Aber kann sich der Verein eine Mannschaft in der Oberliga und ein weiteres Team nur eine Spielklasse darunter in der Landesliga überhaupt leisten?

Manfred Kirsch, am Montag von der Mitgliederversammlung als stellvertretender Abteilungsleiter (sportlicher Bereich) ebenso wie Spartenchef Ben Pape in seinem Amt bestätigt, hat keine Bedenken. Zwar sei damit zu rechnen, dass die überwiegend mit Akteuren aus dem Pinneberger Umland bestückte VfL-Reserve in der Landesliga leicht höhere Kosten als bisher verursacht. Das würde aber durch höhere Zuschauer-Einnahmen wieder ausgeglichen. Ehrlich gesagt: "Über finanzielle Auswirkungen habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wir freuen uns einfach nur über die sportlichen Erfolge." Auf keinen Fall werde die Mannschaft von verantwortlicher Seite ausgebremst, sondern weiterhin auf allen Ebenen unterstützt.

Sportliche Qualität hatte die VfL-Zweite schon am ersten Spieltag unter Beweis gestellt. Das besondere am 4:0 auswärts über den SC Egenbüttel war, dass der SCE ein paar Tage vorher die VfL-Erste im Oddset-Pokal ausgebootet hatte (3:2). Mittlerweile stehen zehn Siege in zwölf Partien zu Buche, neun davon mit mindestens drei Toren Unterschied. Souverän kam auch das 3:0 nach Toren von Sebastian Stapel (7.), Kai Wagner (68./Handelfmeter) und Salih Koparan (89.) auswärts über den SV Rugenbergen II zustande, während der Rivale vom Jacob-Thode-Platz nach drei sieglosen Partien wieder die Kurve bekam. Oliver Wroblewsky per Foulelfmeter (17.) und Tom Sandau mit seinem ersten Ballkontakt (78.) sowie Torwart Björn Struckmann, der in der 30. Minute einen Strafstoß entschärfte, sicherten den Halstenbekern das glückliche 2:0 (1:0) über den Rissener SV.

Sofern sie nun allerdings in Pinneberg gewinnen, wird auch HR-Präsident Hans Jürgen Stammer zur Frage Stellung beziehen müssen, ob ein Aufstieg der Zweiten überhaupt sinnvoll ist.

Noch nicht reif für einen Spitzenplatz scheint der SSV Rantzau zu sein, obwohl die Barmstedter den Pinnebergern eine von zwei Niederlagen zugefügt hatten und selbst sechsmal nacheinander nicht mehr verloren. 90 torlose Minuten lang war ihre Darbietung im Waldstadion des TSV Holm eher öde, dann überschlugen sich noch die Ereignisse. In der ersten Minute der Nachspielzeit erzielte Michael Berndt zunächst das 1:0 der Holmer. Schiedsrichter Claus-Dieter Köhler (SV Rugenbergen) führte bereits die Pfeife zum Mund, als Thorben Blöcker noch den 1:1-Ausgleich köpfte.

Oder rollt die Zweite des FC Elmshorn das Feld noch von hinten auf? Der erste Sieg mit Torsten Greve, 45, als neuem Trainer kam jedenfalls auf imponierende Art und Weise zustande. Vahdet Calmac, Edon Bayra, (je 2), Ömer Aygün, Gezim Sabani, Trainersohn Pascal Greve und Tomasz Koziol trugen die Tore zum 8:1 (3:0) auswärts über den SV West-Eimsbüttel zusammen.

Als Titelmitfavorit gestartet wird der SC Egenbüttel diesen Erwartungen allmählich gerecht, vermutlich aber zu spät. Beim 2:0 (1:0) über den 1. FC Quickborn waren Kevin Fölsch per Foulelfmeter (25.) und Jose Trave (65.) erfolgreich.

Der TSV Sparrieshoop setzte sich mit einem 4:1 (2:1)-Erfolg dank Toren von Sven Bruß , Christian Mikut, Dennis Ahrendt und Kevin Oehlers über den SV Eidelstedt ins Tabellenmittelfeld ab. Anlass zu größter Sorge gibt hingegen die Mannschaft des Kummerfelder SV, die den von Trainer Ingo Jopp geforderten Befreiungsschlag auch gegen den FC Roland Wedel nicht hinbekam.

Vorentscheidend bei der 1:3 (0:1)-Niederlage im Elbestadion war die 63. Minute, als sich Stürmer Fabian Tiede nur kurz nach dem 1:1 von Dennis Beckmann die Gelb-Rote Karte wegen Meckerns einhandelte und den Rest des Geschehens von draußen verfolgen musste. Die Wedeler Torschützen waren Josip Dilber (23., 67.) und Marco Meins (85.).