83 Minuten waren absolviert, als David Fock jeglichen Glauben an einen Punktgewinn seiner Oberliga-Fußballer verlor.

Pinneberg. 0:2 beim Bramfelder SV in Rückstand geraten, bestritt der VfL Pinneberg die restliche Zeit nach Gelb-Roter Karte für Tugay Hayran nämlich in Unterzahl.

Dann aber beschämten die Gäste ihren disziplinlosen Teamgefährten, der auf Gelb wegen Meckerns noch mit einer höhnischen Geste reagiert hatte. Eine Energieleistung und eiserne Nerven aller anderen, gepaart mit einer Portion Glück, ergaben tatsächlich noch ein 2:2 (0:1). Der Schiedsrichter pfiff die Partie nicht mehr an, nachdem Jan Eggers den Teilerfolg mit einem verwandelten Freistoß in der vierten Minute der Nachspielzeit perfekt gemacht hatte. David Fock, anstelle des privat verhinderten Michael Fischer der Hauptverantwortliche, konnte gar nicht anders, als aufs Spielfeld zu eilen und Eggers um den Hals zu fallen.

Durchgeschüttelt vom ersten Gegentor, das ihrer Meinung nach aus einer Abseitsposition resultierte (28.), boten die Pinneberger die meiste Zeit nur brotlose Kunst. Nach ihrem 2:0 in der 64. Minute wandelten die Bramfelder klar auf der Siegerstraße, von der sie sich in der ersten Minute der Nachspielzeit selbst abbrachten. Da leisteten sie sich einen allzu lässigen Rückpass, den Thomas Koster erlief, um dann von BSV-Torwart Tim Brüggemann, unlängst noch beim FC Elmshorn, von den Beinen geholt zu werden. Den Strafstoß verwandelte Koster persönlich zum 1:2, obwohl doch der gefoulte Spieler eigentlich keine Strafstöße schießen soll.

Und dann hatte David Fock noch den idealen Einfall, den kopfballstarken Florian Holstein einzuwechseln und in der Hoffnung auf ein kleines Wunder nach vorne zu schicken. Holstein wurde kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht, dann kam der große Moment des Jan Eggers.