Nach 0:4 gegen Sparrieshoop gibt Trainer Thorsten Gumbrich sein Amt beim Bezirksligaletzten 1. FC Quickborn ab. Zweite der SV HR bleibt vorn.

Quickborn. Wer ihn kennt, ahnt, dass sein Herz blutete. Doch Thorsten Gumbrich, 33, hat nach der 0:4 (0:1)-Heimniederlage gegen den TSV Sparrieshoop keine andere Wahl mehr für sich gesehen, als bei den Bezirksliga-Fußballern des 1. FC Quickborn seinen Abschied einzureichen. Dahinter steckt die bittere Erkenntnis, das Team mit den Trainingsinhalten und mit gut gemeinten Worten nicht mehr erreicht zu haben. Unerträglich wurde es ihm, die sechs Reinfälle in sieben Auftritten immer wieder mit dem Ausfall wertvoller Stammkräfte zu entschuldigen.

"Es muss sich grundsätzlich etwas an der Einstellung der Spieler ändern. Mein Rücktritt soll sie alle wachrütteln", sagt der Mann, der die FCE-Zweite 2008 in die Kreisliga geführt hatte, daraufhin zum Chefcoach der Herren befördert wurde und diesen Sommer den Einzug in die Bezirksliga hinbekam. Der glühende HSV-Fan, möglicherweise auch ein bisschen von den Gebaren der Bundesliga geprägt, geht aber überhaupt nicht im Groll, sondern will sich dem Verein nach einer mehrwöchigen Auszeit anderweitig zur Verfügung stellen. Wenn gewünscht, ist er auch gern auf der Suche nach seinem Nachfolger behilflich. Ausgeschieden ist nämlich auch Mario da Silva, der Gumbrich bei dessen Arbeit seit 2011 unterstützte.

Im Regen haben die beiden bislang Verantwortlichen das Team nicht stehen lassen. Betreuer Klaus Basner hat schon Ideen, wie es weitergehen könnte, die er gestern dem Vorstand vortrug. Hoffnungen sind auch mit der Rückkehr von Torjäger Steven Schönfeld, der wochenlang aussetzte (Nasenbeinbruch), verbunden. In Gumbrichs letztem Spiel konnte er nach seiner Einwechselung aber nichts bewirken. "Mal ehrlich, das war Einbahnstraßen-Fußball", sagte der Klein Offensether Trainer Mario Steinhauer, der dem Klassen-Neuling auf Nachfrage eine "schwere Zukunft" in der Staffel West prophezeite. Den Toren von Markus Steffen (5.), Tobias Kummerow (47.), René Reimers (57.) und Torben Büchner (82.) hatte der 1. FCQ nichts entgegenzusetzen.

Irgendetwas geht immer schief, das ist der Eindruck vom SC Egenbüttel, der trotz des 3:3 (1:2) gegen den TSV Niendorf II wieder auf einem Abstiegsplatz rangiert. Diesmal war die 78. Minute nicht eingeplant, als sich Kevin Fölsch, Schütze des 1:0 (6.), nach einer Rangelei die Gelb-Rote Karte einhandelte. Zuvor hatten Neuzugang Jose Trave (63.) und Simon Gehlhaar (68.) einen 1:3-Rückstand egalisiert. Zweifel an der Arbeit von Marc Zippel und Theo Ourgantzidis sind am Moorweg aber noch nicht aufgekeimt, schenkt man den Worten von Hossein Zolfaghari Glauben. "Sie sind die besten Trainer, die wir nach der Zeit mit Ralf Palapies hatten", sagt der zurzeit verletzte Kapitän.

Mit dem vorsichtig ins Auge gefassten Aufstieg aber wird es natürlich nichts mehr, das lässt sich jetzt schon sagen. Stattdessen gab der VfL Pinneberg II höhere Ziele aus. "Im Moment ist mir nicht danach zumute, nur Dritter zu werden", sagte Trainer Heiko Klemme im Anschluss an das 3:0 des Tabellenzweiten dank der Tore von Gianluca D'Agata (68.), Nils Hammer (78.) und Christian Koster (85.) auswärts über den Rissener SV. Erster aber bleibt die Reserve der SV Halstenbek-Rellingen, die nach einem 0:1-Rückstand (1.) beim SV West-Eimsbüttel 3:1 gewann. Sascha Richert (2., 40,/Foulelfmeter), normalerweise fester Bestandteil der Halstenbeker Oberliga-Mannschaft, und Aleksander Lesniak führten die Wende noch vor der Pause herbei.

Auch die Zweite des FC Elmshorn machte von der Möglichkeit Gebrauch, sich bei ihrer Ersten zu bedienen. Beim 4:2 (3:1) über den SV Rugenbergen II war es Flemming Lüneburg, der mit seinem Treffer zum 3:1 (33.) die Vorentscheidung herbeiführte. Zudem trafen Zakarya Ashrafi (22., 79.) und Lars Gersdorf (30./Foulelfmeter) sowie für die Bönningstedter Marvin Brunkhorst (32.) und Marc-André Busch (48.).

Im Waldstadion sorgte Michael Berndt (16./Foulelfmeter, 30.) für die 2:0-Führung des TSV Holm. Am Ende aber hatte der Kummerfelder SV dank Toren von Sebastian Meier (51.), Benjamin Kälberloh (55.) und Fabian Tiede (59.) überraschend 3:2 gewonnen. Torfolge beim 4:3 des SSV Rantzau trotz Gelb-Roter Karte für Tobias Thiede (41.) über Roland Wedel: 0:1 Tobias Augustien (16./Eigentor), 1:1 Thorben Blöcker (30.), 2:1 Andrej Scherer (55./Eigentor), 3:1 Blöcker (72./Foulelfmeter), 4:1 Flemming Bruns (75.), 4:2 Andreas Winkler (79.), 4:3 Marco Meins (83.).