Die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen nennen sich “teuflische Kicker“. So gesehen erwies sich Sven Worthmann als “Satansbraten“ für Gastgeber Bergedorf 85.

Bönningstedt. Als alle schon mit einem 0:0 rechneten, schaffte es ausgerechnet der 19 Jahre alte Nachwuchsspieler, der vergangene Saison noch für die A-Junioren des FC St. Pauli kickte, den Ball über die Linie zu drücken (83.). Die Bönningstedter siegten 1:0, ohne überzeugt zu haben. "Wenn wir trotzdem gewinnen, soll es mir zunächst recht sein", sagte Trainer Ralf Palapies.

Von der Form und vom Elan der ersten Saisonspiele ist sein Team zurzeit weit entfernt. Das liegt aber auch an gewaltigen personellen Sorgen, die dazu führten, dass erstmals die Zwillinge Daniel und Luis Diaz, 18, bei einem Punktspiel Berücksichtigung in der Startelf fanden. "Sie haben sich sehr gut geschlagen", lobte Palapies die Youngster, die sich vielleicht auch deshalb wohl fühlten, weil die krisengeschüttelten Bergedorfer eine blutjunge Mannschaft aufs Feld geschickt hatten.

"Deren Kapitän war noch nicht mal 18", staunte Ralf Palapies, um sich dann ein bisschen über den erfahrenen Mario Jurkschat zu ärgern, der die große Chance zur frühen Führung ungenutzt ließ. Der Torwart lenkte den Ball mit einem Reflex an die Querstange (6.). Ansonsten prägten Kampf im Mittelfeld und zerfahrene Offensivbemühungen die Szenerie.

Das änderte sich mit der Einwechslung von Artur Frost für Parvis Sadat-Azizi (60.) nur unwesentlich. Dennoch war es die Maßnahme, die den Sieg brachte. Jan Melich hatte einen Freistoß auf den Pfosten hinten geschlagen. Frost köpfte den Ball zurück in die Mitte. Worthmann stand goldrichtig, um sich mit seinem ersten Punktspieltreffer selbst für seine taktische Disziplin, erst als Stürmer, dann im linken Mittelfeld, zu belohnen.