Handball-Frauen des TSV Ellerbek zeigen beim 28:24 gegen SG Hamburg-Nord weiter Schwächen

Ellerbek. Seitdem Timo Jarama Trainer beim TSV Ellerbek ist, wissen die Handball-Oberligafrauen: Sie haben es mit einem Mann zu tun, der hohe sportliche Ansprüche hegt, der sich eben nicht mit Mittelmaß begnügt und schon gar nicht Stillstand duldet. Da passte es ins Bild, dass der 29-jährige Physiotherapeut sogar recht unzufrieden war, als seine neue Mannschaft die SG Hamburg-Nord "nur" mit 28:24 (14:10) besiegt und damit den zweiten Saisonsieg eingefahren hatte. Das Team ist in der Tabelle damit erst einmal weit oben angesiedelt - neben Ellerbek haben auch der TSV Altenholz, SC Alstertal-Langenhorn und ATSV Stockelsdorf 4:0 Punkte auf dem Konto.

Was sich hingegen in der Harbig-Halle gegen einen eher durchschnittlichen Kontrahenten (zwei Niederlagen bisher) abspielte, behagte Jarama nicht - deshalb kritisierte er die Spielerinnen gleich nach Spielschluss. Die Stimmung in der Kabine war fast wie nach einer Niederlage. "Ich erkenne in der Mannschaft nach wie vor keine Weiterentwicklung", bemerkte der Coach im Hinblick auf eine führende Rolle der TSV-Frauen in der Oberliga kritisch. "Es gab zu viele Fehlwürfe, es wurde nicht konsequent genug gespielt, zu früh abgeschlossen und auch das Deckungsverhalten ließ zu wünschen übrig." Dass es am Ende trotzdem langte, beruhte auf den individuellen Stärken der Ellerbekerinnen, die in Svenja Rix-Müller (7), Nadine Cramer (6) und Anastasia Zachau (5) ihre besten Torschützinnen hatte.

Das Augenmerk der TSV-Frauen und ihres ambitionierten Trainers gilt nun dem kommenden Wochenende, wenn es zu einem der größten Highlights für die Handballabteilung in den vergangenen Jahren kommt. Am Sonntag um 16 Uhr empfangen die Ellerbekerinnen den niedersächsischen Klassengefährten MTV Gifhorn in der ersten Runde des DHB-Pokals. Für viele Spielerinnen des aktuellen Hamburger Pokalsiegers ist es der erste Auftritt in einem Wettbewerb auf höherer Ebene. Jarama: "Wir sind gewappnet, aber es wird natürlich ganz schwer."

Das Punktspielprogramm geht für die Mannschaft am Sonntag, 16. September, mit der Auswärtspartie beim ATSV Stockelsdorf weiter.

Spielverlauf: 5:2, 8:3, 9:4, 9:7, 11:9, 14:10 - 15:12, 15:16, 18:16, 21:17, 23:22, 28:24. TSV Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Juliane Mohr (60 Min.), Katharina Glamann (krank, n.e.) - Julia Daub (1), Sandra Vollstedt (1), Anna Seemann, Marike Müller (2), Nadine Cramer (6/3), Maren Sicks (2), Anastasia Zachau (5), Jana Schwarz (n.e.), Rebecca Holst, Kim Höhne (n.e.), Melina Dahms (4), Svenja Rix-Müller (7).