Dezimierte Bönningstedter verlieren gegen das Team von Ex-FCE-Coach Bert Ehm 1:3

Bönningstedt. "War es dein erster Ballkontakt?", fragte Bert Ehm. "Jo", antwortete Matthias Chmielewski seinem Trainer. Ausgerechnet ein bisheriger Teamgefährte gab den Oberliga-Fußballern des SV Rugenbergen den Rest. Frisch eingewechselt besiegelte er erst kürzlich zum TuS Germania abgewanderte Chmielewski mit seinem Treffer zum 3:1 (78.) die Heimniederlage der Bönningstedter gegen die Schnelsener. Gegen seinen strammen Schuss in die linke Ecke war Torwart Dennis Schultz ohne Abwehrchance. SVR-Trainer Ralf Palapies wand sich in Qualen. "Solche Chancen wie Matthias hatten wir auch. Aber wir treffen nicht ins Tor, das war diesmal der Unterschied."

Auch Manager Andreas Lätsch und Fußball-Koordinator Frank Ockens haderten mit Artur Frost, der in der 25. Minute frei stehend Gäste-Torwart André Tholen "anpiekte". Den Nachschuss von Sven Worthmann entschärfte Tholen mit einer Glanzparade. Schon in der 15. Minute war Sven Melich aussichtsreich am Schnelsener Torwart gescheitert. Mit versteinerten Gesichtern beobachteten die SVR-Offiziellen, wie Björn Nadler den ersten ernst zu nehmenden Angriff der Gäste gleich in das 0:1 verwandelte (31.). "Nadler ist die Schaltzentrale des TuS Germania. Ihn haben wir nicht in den Griff bekommen", klagte Palapies später.

In der Folgezeit deuteten die Schnelsener allerdings an, eine Spitzenmannschaft der höchsten Hamburger Spielklasse zu sein. "Wo ich bin, ist der Erfolg", hatte Bert Ehm, der den FC Elmshorn vergangene Serie souverän zum Landesliga-Titel führte, schon vor dem Anpfiff getönt. Mit Entsetzen beobachtete Ralf Palapies, wie Yusuf Akbel die halbe SVR-Abwwehr schwindelig spielte: "Eine Zirkusnummer." Der starke Nadler musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben (0:2/66.). Hoffnung keimte wieder auf, als Tim Vollmer einen Freistoß von Neuzugang Mario Jurkschat zum 1:2 einköpfte (74.). Vom rechten Pfosten prallte der Ball über die Torlinie. Doch dann resultierte aus einem Ballverlust ausgerechnet von Jurkschat das dritte Gegentor. Ansonsten ruhig am Ball, mit Spielübersicht gesegnet, immer anspielbar, könnte sich "Harry", bisher Eintracht Norderstedt, dennoch als die erhoffte Verstärkung für den SV Rugenbergen erweisen.

Kurzfristig hat der Verein zudem Maik Stahnke von den Norderstedter A-Junioren, der noch einige Minuten mitwirken durfte, verpflichtet. Das Management zollte damit den personellen Engpässen Tribut. Von der Wunschelf fehlten diesmal Sebastian Munzel, Daniel Brehmer, Christian Dirksen, Maik Grabow und Pascal Haase, auch Sören Lühr, Timo Vanselow, Fabian Rußbüldt und Kevin Beese stehen zurzeit nicht zur Verfügung. Hätten sie diese Entwicklung geahnt, hätten die Bönningstedter Matthias Chmielewski möglicherweise nicht ziehen lassen.