Frühere Vielseitigkeitsreiterin aus Elmshorn beendet Cyclassics als Fünftschnellste über 100 Kilometer

Elmshorn. Als Birte Lauer, 26, aus Elmshorn zu ihrer Teilnahme an den Cyclassics aufbrach, kamen ihr Zweifel. "Die Sonne brannte, und ich hatte nur eineinhalb Liter Wasser dabei", sagt die Ökotrophologin, die für ein Elmshorner Lebensmittelunternehmen arbeitet. Am Ende hätte es denn "gerade so gereicht".

Das bezog sich aber lediglich auf den Flüssigkeitsvorrat und nicht etwa auf das sportliche Leistungsvermögen. "Nachdem ich 2010 Zweite über 100 Kilometer geworden und 2011 die 155 Kilometer mitgefahren bin, wollte ich diesmal wieder auf der 100er-Runde ins Geschehen eingreifen," sagt Birte Lauer. Schon beim Start hätte sie "ein gutes Gefühl gehabt", das sie dann auch später nicht verließ - selbst dann nicht, als es bei knapp 34 Grad Celsius, die sich durch die Anstrengung und auf dem heißen Asphalt "eher wie 44 Grad anfühlten", über die Köhlbrandbrücke ging.

Das schönste sei dann - nach der Strecke durch Nordniedersachsen über die Landungsbrücken - die Rückkehr auf die Mönckebergstraße mit der Zielgeraden gewesen. Angefeuert von den Zuschauern, überfuhr Birte Lauer nach 2:34:33 Stunden die Ziellinie, war damit nicht nur Dritte ihrer Altersklasse, sondern auch fünftschnellste Frau im Feld und zudem beste Schleswig-Holsteinerin.

Zum Radsport kam die im Kreis Plön geborene Wahl-Elmshornerin, die vor zwei Jahren berufsbedingt zuzog, übrigens eher zufällig. "Zuvor war ich Vielseitigkeitsreiterin." Mit dem Radfahren habe sie erst 2008 begonnen, im Anschluss an einen Kreuzbandriss und auf Anraten von Freunden. "Zuerst wollte ich mir nur ein Trekkingrad kaufen, habe mich dann aber doch gleich für eine Rennmaschine entschieden." Mit der begann sie dann immer intensiver zu trainieren. In der Vorbereitung auf große Rennen wie die Cyclassics können bis zu 250 Trainingskilometer pro Woche zusammenkommen.

Demnächst hat Birte Lauer wieder einmal ein Heimspiel, wenn sie am 16. September beim Duathlon in Elmshorn startet.