Coach Michael Fischer mit 1:1 gegen Buchholz nicht unzufrieden

Pinneberg. Wer wollte, fand Haare in der Suppe. Mit Sicherheit gab's in der Fußball-Oberliga schon interessantere Begegnungen als das 1:1 (0:0) zwischen dem VfL Pinneberg und Buchholz zu sehen. Genauso radikal, wie er am Tag danach in seinem Garten das Unkraut jätete, stellte sich VfL-Trainer Michael Fischer aber vor die eigene Mannschaft. "Vergangene Serie haben wir in den Partien gegen den SC Vier- und Marschlande und die Buchholzer keinen Zähler geholt, jetzt sind es nach zwei Spielen gegen diese beiden Teams schon vier", lauteten seine unschlagbaren Argumente.

Natürlich wolle er außer erfolgreichem auch attraktiven Fußball spielen lassen. Doch es braucht Zeit, bis die Saat seiner Arbeit aufgeht. So, wie die Blumen- und Pflanzenwelt auf seinem Appener Grundstück, die in der Zwischenzeit prächtig blüht und gedeiht. Fischer warf noch einen kurzen Blick auf seine Heckenschere: "Harakiri bringt keine Punkte."

"Unkraut vergeht nicht" - wenn das auf einen zutrifft, dann ist das Pinnebergs Thomas Koster, dem nach vielen Verletzungen schon ein frühzeitiges Karriereende prophezeit wurde. Koster ist längst wieder fit und selbstbewusst, das zeigte die 75. Minute, als er einen Foulelfmeter entschlossen zum Ausgleich verwandelte. Dass die Buchholzer heftig protestierten und Tugay Hayran den Vorwurf machten, mutwillig gefallen zu sein, prallte an Fischer ab: "Elfmeter ist, wenn der Schiedsrichter pfeift, das hat mein Vater schon gesagt." Dabei kann auch der VfL-Coach bisweilen böse auf die Unparteiischen sein. Nach der zweiten umstrittenen Abseitsentscheidung zu Ungunsten der Pinneberger pfefferte er seine Getränkeflasche aus Hartgummi so heftig zu Boden, dass sie platzte. Am Ende waren es dann die Trainer beider Teams, die sich beim Unparteiischen beschwerten.

Vor der Pause hatte Sören Badermann zwei viel versprechende Möglichkeiten der Gastgeber vertändelt, später erarbeiteten sich die Buchholzer ein Übergewicht. In der 63. Minute profitierten sie von einer verunglückten Abwehraktion Mark Müllers. Auf seiner linken Abwehrseite konnte Jannik Swennosen die Maßflanke von André Müller in die Mitte nicht unterbinden. Lennart Dora kam einen Schritt zu spät, um zu verhindern, dass Arne Gillich den Ball zum 1:0 der Buchholzer über die Torlinie tickte.

Mit einer fröhlichen Teamfeier im Stadion-Container ließen die Pinneberger den Abend ausklingen. Michael Fischer wünschte "viel Spaß", als einige noch zum Hamburger Kiez aufbrachen. Ein bisschen Durchschnaufen muss auch mal erlaubt sein.

Nur nicht dem Trainer. Der nämlich schaute sich noch die B-Jugend des VfL, jüngerer Jahrgang, im Pokalspiel beim TSV Heist an, nachdem er die Gartenwerkzeuge aus der Hand gelegt hatte. Die Pinneberger Talente siegten klar mit 3:0, so wie das 1:1 der Herren gegen Buchholz ein Resultat mit einigem Beigeschmack, denn im Team des TSV Heist wirkte Fischers älterer Sohn Yannik (15) als defensiver Mittelfeldspieler mit.