Bei den Holstein Hoppers hat Fitness oberste Priorität, so starten sie in die Saison in der 1. Regionalliga. Am Sonnabend Auftakt der Maxibasketball-EM.

Pinneberg/Halstenbek. Das Abenteuer 1. Basketball-Regionalliga Nord der Herren beginnt für Zoran Krezic, Headcoach der BG Halstenbek/Pinneberg (Holstein Hoppers), am Sonntag, 30. September, mit einer Reise in die Vergangenheit. Um 16 Uhr gastiert das Team, das er in der zurückliegenden Saison zur Meisterschaft in der 2. Regionalliga und zum Gewinn des Hamburger Pokals führte, beim VfL Stade - der erste Klub, dem er sich nach seiner Ankunft in Deutschland über 20 Jahren anschloss.

Als der heute 32 Jahre alte ehemalige Aufbauspieler im Februar 1992 mit seinen Eltern und dem drei Jahre älteren Bruder Darko vor dem Bürgerkrieg aus Banja Luca (heute Bosnien-Herzegowina) flüchten musste, fand die vierköpfige kroatischstämmige Familie eine neue Heimat in Hollern bei Stade. Das Talent der Krezic-Brüder wurde zuerst beim VfL gefördert. "Ich kenne auch heute noch viele handelnde Personen im Verein", freut sich Krezic auf das Wiedersehen mit Jugendfreunden und Trainern von einst. Sportlich hätte sich der Diplom-Sportökonom indes eine leichtere Aufgabe für sein Team beim Debüt in der vierthöchsten Klasse gewünscht. Schließlich gelten die Stader zusammen mit dem Holsteiner Rivalen SC Itzehoe Eagles als die finanzkräftigsten Regionalliga-Klubs.

Michael Teubert steht dem Headcoach als Co-Trainer zur Verfügung

Nicht zuletzt deshalb gibt Krezic auch noch keine konkreten sportlichen Ziele aus: "Wir werden im August vor allem daran arbeiten, dass wir fit in die Saison gehen." Dabei wird Michael Teubert dem Headcoach als Co-Trainer zur Seite stehen und mithelfen, neue Spieler ins Team zu integrieren. Mitte August soll dann auch der Neuzugang aus Übersee, der zwei Meter große Kanadier Eric Kibi, dazu stoßen. Als Leistungsträger in einer "jungen und hungrigen Mannschaft" sieht Krezic 2012/13 aber neben einigen Routiniers auch die Youngster Jonathan Pötzsch und Johannes Heisig.

Noch nicht optimal besetzt ist laut Krezic bei der Basketball-Gemeinschaft von Halstenbeker TS und VfL Pinneberg die Schlüsselposition des Aufbauspielers. Dort half nach Turbulenzen um US-Boy Kris Miller in der Rückrunde 2011/12 der bundesligaerfahrene Martin Duggen (vormals SC Rist) aus, doch der gebürtige Wedeler ist beruflich stark eingespannt.

Zu ihrem ersten Heimspiel der 1. Regionalliga Nord erwarten die Holstein Hoppers am 6. Oktober um 19.30 Uhr in der Halle der Theodor-Heuss-Schule in Pinneberg (Thesdorfer Weg) den ASC 46 Göttingen. Weitere Gegner sind anschließend Pro-B-Absteiger SSV Lokomotive Bernau, die Bodfeld Baskets Oberharz, die SG MTV/BG Wolfenbüttel, der EBC Rostock, der BBC Magdeburg, die zweite Mannschaft des achtmaligen deutschen Meisters ALBA Berlin, der DBV Charlottenburg, die SC Itzehoe Eagles und die Aschersleben Tigers.

Auf einem ganz anderen Terrain bewegen sich derzeit die hiesigen Senioren. Bei den am Sonnabend, 28. Juli, beginnenden Maxibasketball-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen) gehen zwölf deutsche Teams auf Medaillen- und Titeljagd. Auch Spieler und Spielerinnen der Holstein Hoppers und des SC Rist sind dabei. Besonders stark vertreten sind die Hoppers-Aktiven im Team Hamburg (Altersklasse 50+).

Diverse Akteure aus dem Kreis wollen sich international behaupten

Mit Kapitän Thomas Reimann, Ralf Weule, Holger Häusgen, Nils Grand, Mohammend Atya, Rolf Wolgien, Ulf Mehrens (alle Holstein Hoppers) und dem SC Rist-Urgestein Hartmut Eller sind allein acht Akteure des Kreises in diesem Team am Ball. Komplettiert wird der Kader durch Torsten Hammer und Horst Bick (Kiel-Kronshagen), Thomas Mader (Ansbach) und Klaus-Rainer Heiland (BG West).

Die sportlichen Ziele der harmonischen Truppe werden von Kapitän Reimann etwas bescheiden formuliert: "Wir müssen die knüppelharte Vorrunde gegen den Topfavoriten aus Tschechien und den Gastgeber aus Litauen überstehen, dann sehen wir weiter. Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten zwölf Mannschaften." Doch nicht nur für Team Hamburg gehen Hoppers-Aktive auf Korbjagd. Hans-Jürgen Duchstein ist für das deutsche Team 60+ aktiv. Er hofft für seine Crew auf ein ähnlich gutes Abschneiden wie bei der Weltmeisterschaften 2009 in Prag. Damals wurde Duchstein mit seiner Mannschaft Vizeweltmeister. Duchstein, Dreipunkte-Spezialist, Gründer und Motor der deutschen Maxibasketballbewegung: "Wir haben eine neue Truppe zusammengestellt und sind optimistisch, wollen ins Halbfinale."

Für die topbesetzte Mannschaft Deutschland 40+, die ebenfalls den Halbfinaleinzug anpeilt, sind mit Nils Klauck und Dominik Ahlquist zwei weitere Hoppers-Aktive in Litauen dabei. Beide wurden Anfang des Jahres für die Holstein Hoppers Hamburger Meister in der Altersklasse Ü 40 und waren auch bei den Weltmeisterschaften 2011 in Brasilien für die deutschen Farben erfolgreich. Klauck: "Unseren fünften WM-Platz würden wir gerne noch etwas verbessern." Mit John Sable und Jürgen Freybe, die in der Altersklasse 55+ für Deutschland kämpfen, greifen zwei weitere Hoppers-Aktive in den sportlichen Kampf um den EM-Titel ein. Ob es dabei auch zu Edelmetall reicht, ist noch völlig offen. Jürgen Freybe, Team-Kapitän der 55+-Mannschaft, hofft auf einen Jetzt-Erst-Recht-Effekt: "Wir gelten als Außenseiter, können an einem guten Tag aber fast jeden schlagen."

Die einzige Dame, die bei der EM für die Hoppers antritt, ist Sabine Schwarzlmüller-Lahtz. Sie wird mit einem neu formierten Team in der Altersklasse 40+ antreten. Das Leistungsvermögen dieses Teams ist noch schwer einzuschätzen. Immerhin: Schwarzlmüller-Lahtz holte bei der Maxibasketball-EM 2006 in Hamburg mit ihrem damaligen 40+-Team Bronze.