Gegen 14 Uhr hat Ralf Palapies noch Assistent Knut Aßmann in Eppendorf abgesetzt und im Opel Caravan gleich wieder kehrt gemacht, um die Zweite (Bezirksliga) im Test gegen Nikola Tesla zu beobachten.

Bönningstedt. Die Batterie ist voll beim Trainer des SV Rugenbergen, der den Fußball aufsaugt, wo es nur geht, und es gar nicht abwarten kann, dass sein Oberliga-Team am 5. August beim USC Paloma endlich wieder um Punkte in Aktion tritt.

Als I-Tüpfelchen vereinbarten die Bönningstedter noch ein Testspiel am übernächsten Dienstag beim Tangstedter SV, das auf roter Erde ausgetragen wird, um auf den USC-Grand eingestimmt zu sein. Ansonsten gilt die Saisonvorbereitung als abgeschlossen, nachdem sich das Team drei Tage in St. Peter-Ording aufhielt und dort harte Arbeit mit und ohne Ball verrichtete.

Es begann schon damit, dass die Spieler am Sonnabend um 7.30 Uhr aus den Federn und auf nüchternen Magen einen Geländelauf mit anschließender Gymnastik absolvieren mussten. Später kreuzten sich die Wege mit den Landesliga-Fußballern des SC Sperber, Ex-Team von Knut Aßmann, das beim 0:4 nach Treffern von Christian Dirksen, Pascal Haase, Parvis Sadat-Azizi und Dennis Schmidt die gute Frühform der "teuflischen Kicker" zu spüren bekam.

Spaß machten die Neuen, die bis auf Sebastian Munzel und Gerrit Diederichsen die Fahrt an die Nordsee mit angetreten hatten, aber nicht nur auf dem Rasen, sondern auch abends, als sie die Gesellschaft mit Sketchen und nicht immer geglückten Gesangseinlagen amüsierten. Das wird beim SVR so praktiziert, um Berührungsängste zu überwinden. Nach Mitternacht in der Diskothek direkt an der Seebrücke waren es dann auch andere, die ihre Stimmbänder strapazierten. Am Ende blickte Ralf Palapies auf ein perfektes Wochenende im Campus des Nordsee-Heilbades zurück: "Ich denke, wir haben den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß gut hinbekommen."

Kleine Helden im SVR-Aufgebot sind schon mal die von Blau-Weiß 96 (A-Junioren) dazu gestoßenen Zwillingsbrüder Daniel und Luis Diaz, die den Trainer beim "Schnick-Schnack-Schnuck" austricksten und so für das Team eine Stunde mehr Schlaf am Sonntag herausholten. Zu hören ist, das weitere lustige Wetten platziert wurden, die von den Verlierern demnächst eingelöst werden müssen - so wie vor zwei Jahren, als der Coach mal mit Jux-Brille zum Punktspiel erschien. Sofern allerdings die Erfolge ausbleiben, wäre in Bönningstedt wie überall bald Schluss mit lustig.