Tennis-Asse können beim Stadtwerke-Cup zukünftig mit höherem Preisgeldern rechnen. Das Herren-Finale ist wegen des Gewitters in der Halle.

Pinneberg. Nachdem die letzten Bälle geschlagen waren und die Vorbereitungen für die Siegerehrungen langsam dem Ende entgegen gingen, nahm Henning Fuchs Turnierchef Toni Meinhardt zur Seite. Die Worte des Stadtwerke-Geschäftsführers klangen wie Musik in den Ohren von Meinhardt, der auch in diesem Jahr für die Austragung des Stadtwerke-Cups am Pinneberger Voßbarg verantwortlich war.

"Wir werden das Preisgeld im kommenden Jahr aufstocken", sagte Henning Fuchs. "Ich glaube, das hat diese Veranstaltung verdient. Wir glauben, dass die Attraktivität des Ereignisses weiter steigen wird." In welcher Höhe die Stadtwerke zukünftig Preisgelder springen lassen wollen, verriet Fuchs allerdings noch nicht. Toni Meinhardt geht davon aus, dass es statt der bisherigen 3000 Euro 2013 vielleicht 5000 Euro sein werden.

Das attraktivste Tennis-Event in der hiesigen Region erfuhr auch bei der dritten Auflage eine hervorragende Resonanz. Das belegen Zahlen nachhaltig: 100 Akteure bildeten in den Einzelkonkurrenzen der Damen, Herren und Herren 30 die Teilnehmerfelder. Die Preisgelder waren wie gesagt beachtlich, 600 Besucher säumten an drei Tagen die Anlage des Pinneberger TC. Es kaum jemanden, der nicht von einer "Superstimmung" sprach - kein Wunder bei einem Rahmenprogramm, das jung und alt ansprach und bei dem jeder auf seine Kosten kam. Und gegen den Stress gab es auch Mittel: Wer wollte, der begab sich zum Beispiel auf die Massagebank, Kinder konnten sich derweil auf einer Hüpfburg austoben oder beim Schminken vergnügen. Darüber hinaus waren Grill- und Eisstände beliebte Anlaufstationen.

Vielleicht wäre ja alles noch viel besser geworden, wäre die unsichere Wetterlage dem Veranstalter nicht erneut die Quere gekommen. Am Finaltag gingen die Endspiele bei den Damen und Herren 30 noch programmgemäß über die Bühne, bei den Herren jedoch nicht mehr. Drohende Gewitterwolken zogen in den Nachmittagsstunden rasant auf, wenig später begann es zu schütten. "Ich musste das Endspiel abbrechen lassen, es blitzte und donnerte bedrohlich", sagte Toni Meinhardt. Der Turnierchef, im fünften Jahr Sportwart des PTC, konnte es diesbezüglich gar nicht begreifen, dass er von einem Tennis-Fan mit folgenden Worten angesprochen wurde: "Wieso ist denn so plötzlich Schluss draußen?"

Für Meinhardt war klar, dass die Sicherheit für die Aktiven vorging, und so wurde das Finale zwischen Jan Greve (Uhlenhorster HC) und Lukas Gerch (TC OW Friedrichshagen Berlin) beim Stand von 6:1 für Greve in der Halle weitergespielt. Danach dauerte es dann nicht mehr lange, ehe sich der nachgemeldete Greve auch im zweiten Satz mit 6:4 durchgesetzt hatte und hinterher ein Preisgeld von 600 Euro einstreichen konnte. Gerch hatte zuvor im Halbfinale den an Nummer eins gesetzten Quickborner Finn Meinecke ausgeschaltet, der nach seinem Turniersieg in Flensburg mit fünf Matches am Stück allerdings kräftemäßig angeschlagen wirkte.

"Es ist ein Jammer", ergänzt Toni Meinhardt noch einmal zum Thema Wetter. "Im vergangenen Jahr war das Turnier sogar völlig verregnet, die Plätze standen damals überwiegend unter Wasser." Die Qualifikationsspiele und Vorrundenbegegnungen konnten diesmal wenigstens im geplanten Rahmen abgewickelt werden. Eine beachtliche Vorstellung bot dabei Tomas Charlos. Der Elmshorner rang dem späteren Turniersiegen Jan Greve im Viertelfinale einiges ab und verlor erst nach harter Gegenwehr 2:6, 4:6.

Ansonsten gibt es von den Akteuren aus dem Kreis nicht gerade Erfolgsmeldungen, sieht man zum einen von Marie Chikhi ab. Die 18 Jahre alte Nordligaspielerin des TC Prisdorf schied gleich in Runde eins aus, ging dann aber als Siegerin der Nebenrunde hervor (6:2, 6:0 im Finale gegen Johanna Silva vom Club an der Alster). Einen Präsentkorb für den ersten Platz in der Nebenrunde der Herren-30-Konkurrenz durfte auch Jörn Hellfritsch in Empfang nehmen. Hellfritsch unterstützte mit seiner Frau Tanja übrigens Turnierleiter Toni Meinhardt und dessen Gattin Vanessa.

Blieben noch die Entscheidungen bei den Damen und Herren 30. Lisa Ponomar vom ehemaligen Bundesligaklub Rot-Weiss Wahlstedt war die überragende Spielerin. Das Nachwuchs-Ass aus dem Kreis Segeberg ließ im Finale Patricia Skowronski (Braunschweiger THC) beim 6:2, 6:3 keine Chance und kassierte eine Siegprämie von 450 Euro.

Bei den Herren 30 heißt der Gewinner Matthias Schramm. Der Topmann vom TC Blau-Weiß Elberfeld (Wuppertal) schlug im Duell der an Nummer eins und zwei gesetzten Spieler Pavel Jakunin (TTK Sachsenwald) nach großem Spiel 6:2, 6:3. Sieger Schramm war der Spieler mit der weitesten Anreise. Die 500 Euro Siegprämie entschädigen für die Strapazen.

Im nächsten Jahr wird es auch auch eine "Player's Night" geben

Auf eine rauschende "Player's Night" mussten die Tennis-Cracks aus dem Norden im Übrigen noch einmal verzichten - im nächsten Jahr aber nicht mehr, nachdem es zahlreiche Anfragen diesbezüglich gegeben hatte. Statt Party zu machen trafen sich einige Spieler und Gäste nach der Siegerehrung noch im PTC-Klubhaus, um das Ende des Wimbledon-Herrenfinals zwischen Roger Federer und dem Schotten Andy Murray live im Fernsehen zu verfolgen. Tennis der Spitzenklasse - eines Tages vielleicht auch im Kreis Pinneberg?