Die Erlöse beim Benefizspiel in Haseldorf kommen dem Kinderhospiz in Rissen zugute. Die SV Halstenbek-Rellingen unterliegt dem HSV II mit 1:2.

Haseldorf. Betrübt waren nur die Turnmädchen des TV Haseldorf, die sich zu gern einem größeren Publikum präsentiert hätten. Weil sich aber die Versteigerung von zwei Fahrrädern während der Halbzeitpause in die Länge zog und HSV II-Trainer Rodolfo Esteban Cardoso allmählich auf den Anpfiff drängte, wurde es nichts aus ihrem Auftritt.

Es blieb der einzige Misston an einem Abend, der Kasemir Koopmann, den Vorsitzenden der Fußballabteilung des TVH, total mit Stolz erfüllte. Eine vorläufige Bilanz hat ergeben, dass die Haseldorfer dem Kinderhospiz Sternenbrücke mit Sitz am Sandmoorweg in Rissen demnächst etwa 5.000 Euro überweisen können. 313 Zuschauer hatten im Schlossparkstadion Eintritt entrichtet, um erst die eigenen Jungs (Kreisliga) gegen die SV Halstenbek-Rellingen II (5:7) anzufeuern und dann die Halbprofis der HSV-Zweiten (Regionalliga) gegen die Halstenbeker Oberliga-Kicker in Aktion (und 2:1 siegen) zu sehen.

HSV-Klubmanager Bernd Wehmeyer, einer der Helden, die 1983 den Europapokal der Landesmeister in die Hansestadt trugen, hatte einen Spielball und ein Trikot mitgebracht, die - von den Bundesliga-Assen signiert - ebenso wie die Drahtesel "unter den Hammer" kamen. Die Haseldorfer Kicker stifteten aus ihrer Mannschaftskasse 200 Euro, auch die Besucher geizten nicht mit Spenden. Das hätte sich Christiane Schüddekopf von der Presseabteilung der Sternenbrücke wohl auch nicht träumen lassen, als sie Hospiz-Mitarbeiterin Maren Plüschau (gebürtige Haseldorferin) darum bat, mal beim TVH etwas anzustoßen.

Zahlen zeigen, warum die Einrichtung für junge Menschen mit begrenzter Lebenserwartung auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen ist. Täglich kosten die Pflege eines der Todkranken sowie die Begleitung der betroffenen Familie 860 Euro, von denen die Kranken- und Pflegekassen aber nur rund 50 Prozent übernehmen. Der aktuelle jährliche Spendenbedarf beträgt 1,7 Millionen Euro.

Die Halstenbeker haben sich nach Rücksprache mit Kasemir Koopmann gerne für den guten Zweck zur Verfügung gestellt. "Dabei hatten wir vorher noch nicht einmal trainiert", sagt Manager Detlef Kebbe, der das HSV-Team mit ins Boot holte. "Wir alle sind der Spielvereinigung zu großem Dank verpflichtet", betonte Koopmann, während Kebbe die Rahmenbedingungen - herrlich weicher Rasenteppich - und die gute Organisation lobte. Die Haseldorfer Liedertafel intonierte noch rasch einige Seemannslieder, als Jephter Agyei Antwi damit beginnen durfte, sich eine Zukunft im HR-Aufgebot auszumalen. Der 19 Jahre alte Gastspieler ghanaischer Herkunft, früher Spieler des Bramfelder SV und Barsbütteler SV sowie Mitglied der Jugendakademie von Espanyol Barcelona, krönte seine starke Leistung vor der Pause als Schütze des 1:0 (12.). "Dich nehmen wir jetzt genauer unter die Lupe", versprach HR-Trainer Thomas Bliemeister.

Noch drei weitere "Gäste" hoffen auf ein Engagement in Halstenbek, damit würde der Kader 27 Akteure umfassen. "Zuviel. Bis zum August werden wir auf 23 reduzieren", kündigte Detlef Kebbe an. Genau 23 waren es auch, die in Haseldorf verteilt über zwei Halbzeiten mitwirkten. Der befürchtete konditionelle Einbruch blieb aus, wenngleich der HSV-Nachwuchs die Partie mit Toren von Manuel Farrona-Pulido (71.) und George Kelbel (82.) zum Schluss noch drehte.

Die Halstenbeker stürzen sich nun ins Training, die Oberliga-Konkurrenten VfL Pinneberg und SV Rugenbergen sowie Blau-Weiß 96 (Landesliga) sammeln beim August-Kahl-Cup des SC Alstertal-Langenhorn Spielpraxis. Dabei kommt es am Beckermannweg zunächst zu folgenden Partien: Germania Schnelsen - Blau-Weiß (Sbd. 13 Uhr), Alstertal-Langenhorn - Rugenbergen (Sbd. 15 Uhr), VfL - SC Sperber (Sbd. 17 Uhr), TSV Niendorf - Rugenbergen (So. 11 Uhr), Germania - VfL (So. 13 Uhr), Sperber - Blau-Weiß (So. 17 Uhr). Oberliga-Aufsteiger FC Elmshorn stimmt sich derweil im "Campus" von St. Peter Ording auf die kommende Saison ein.