Die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg blicken auf einen schmerzhaften Einstieg in die Vorbereitung auf die kommende Saison zurück.

Pinneberg. "Eure Oberschenkel werden brennen", warnte der Coach die Kicker noch, bevor er sie am Freitag zweimal auf die Laufstrecke über 3000 Meter sowie zu den Kraftübungen schickte.

Die Quälerei über 3000 Meter wiederholte sich am Sonnabendvormittag, obwohl die Pinneberger nachmittags einen ersten Test beim Landesliga-Team des TSV Uetersen austrugen (1:1). Nach einem gemeinsamen Frühstück gestern um 8 Uhr stand noch ein Ausdauerlauf den Wedeler Elbstrand entlang auf dem Programm. Da wünschte sich mancher der 15 VfL-Kicker, die sich der Tortur aussetzten, er hätte sich eine andere Freizeitbeschäftigung als Fußball in der höchsten Hamburger Spielklasse zugelegt.

Sieben weitere Akteure weilten noch im Urlaub oder standen aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung. "Der Trainer hat Urlaub. Die Nachzügler können ihn anrufen und eine Extraschicht mit ihm morgens in Wedel vereinbaren", verkündete Fischer, der in seine achte Serie beim VfL schreitet. Schonzeit bekommen natürlich noch Florian Holstein nach seiner Knieoperation und der seit fast zwei verletzte Jan Jania, dessen sportliche Zukunft in den Sternen steht, gewährt.

Positiv angetan ist der Coach schon mal von Pablo Moreira, der noch bis Mitte Juni Punktspiele für die Kaltenkirchener Turnerschaft absolvierte und von allen die wenigste Erholung hatte. Der 23 Jahre alte Stürmer hielt den Aufgalopp eisern durch. Das lag vielleicht auch am Stoff aus der Tüte, den Fischer zwischendurch verteilte. Dabei handelte es sich um hochwertiges Magnesium-Pulver aus der Apotheke. Mit etwas Flüssigkeit eingenommen soll es die Durchblutung fördern und helfen, die strapazierte Beinmuskulatur zu lockern.

Im zweiten Durchgang gegen die Uetersener ließen die Kräfte dennoch nach, das war einkalkuliert. So gab es schöne Pinneberger Spielzüge nur vor der Pause zu sehen, zum Beispiel in der 17. Minute, als Can Ünlü zwei Gegenspieler narrte und dann Sören Badermann mit seinem Diagonalpass in Szene setzte. Möglicherweise als Flanke gedacht segelte der Ball hinter Torwart Christoph Richter ins Netz. Für das 1:1 der Gastgeber sorgte dann ausgerechnet Eddy-Morton Enderle, der den Ball nach einem Querpass von Yannick Kouassi mühelos über die Linie drücken konnte (31.).

"Wir haben ein ausführliches Gespräch miteinander geführt", berichtet TSV-Trainer Peter Ehlers über den Torschützen - zunächst mit dem Resultat, dass der quirlige Offensivverteidiger nach zweijährigem Schatten-Dasein in der Uetersener Reserve wieder einen Stammplatz bei der Ersten in Angriff nimmt.