Siegreiche VfL-Spieler beim Turnier in Horst einzeln im Scheinwerferlicht vorgestellt

Pinneberg. Schon vor ihrem Finalsieg beim Hallenturnier des VfR Horst - 4:2 (2:2) nach Neunmeter-Schießen über den TuS Krempe (Verbandsliga Schleswig-Holstein) - fühlten sich die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg aufs Podest gehoben. Das war, als der Hallensprecher das Licht ausknipste, den Scheinwerfer auf jedes einzelne Gesicht richtete und die Protagonisten namentlich vorstellte. "Gänsehaut-Atmosphäre, gut inszeniert", schwärmte VfL-Coach Michael Fischer.

Eine feierliche Stimmung beschlich aber auch die Außenseiter aus Krempe, die sich zu außergewöhnlichen Taten aufgefordert sahen. Erst wenige Sekunden vor dem Abpfiff erzwang Thomas Koster mit dem Treffer zum 2:2 das Neunmeterschießen, nachdem Gianluca DAgata vorher das 1:1 erzielt hatte. Den Unterschied zwischen 700 Euro für den ersten und 450 Euro für den zweiten Rang machte dann VfL-Keeper Stefan Steen aus, der beide gegnerische Neunmeter auf bravouröse Weise entschärfte. Das reichte zum Sieg, zumal sich die Teamgefährten Dirk Hellmann und Tugay Hayran der nervlichen Belastung gewappnet zeigten. Es soll nicht der letzte Beutezug des VfL in der anstehenden Hallensaison gewesen sein. Ein paar Scheine finden noch Platz in der Mannschaftskasse, die von der Weihnachtsfeier zwei Tage vorher im Klubheim unberührt blieb. Da hatten die Pinneberger Kicker Freigetränke bis fünf Uhr morgens . . .

Beim einzigen Ausrutscher wird der VfL clever "ausgeguckt"

Lags am "Restpegel", dass sie ihr erstes Gruppenspiel gegen den TSV Sparrieshoop 1:4 verloren? "Eher nicht. Vielmehr haben sie uns in dieser Partie clever ausgeguckt", machte Fischer den siegreichen Klein Offensethern ein Kompliment. Trotz der Erfolge über den VfR Horst (4:1), Edendorfer SV (4:1) und SSV Rantzau (5:2) reichte es "nur" zum zweiten Gruppenplatz, zu dem der Trainer übrigens drei Treffer beitrug. Tugay Hayran (2) und Jan Eggers sicherten anschließend das 3:0 im perfekt vorgetragenen Halbfinalspiel über den bis dahin viermal ohne Gegentor erfolgreichen SV Henstedt-Ulzburg.

Für den TSV Sparrieshoop war dagegen in der Vorschlussrunde "Feierabend". Zu passive Spielweise nach dem 1:0 von Daniel Bota mündete in ein 1:2 gegen die Kremper. "Am Ende fehlte uns ein bisschen die Kraft. Schließlich mussten wir am Vortag noch durch die Qualifikation ", stellte TSV-Trainer Mario Steinhauer fest. Im Spiel um Platz drei aber war wieder alles anders. Trotz einer Zwei-Minute-Strafe für Daniel Asmussen siegten die Klein Offensether 3:1 und damit 250 Euro. Steinhauer lobte seinen sechsfachen Torschützen Uwe Lohse und Torwart Michael Möller, der mit seinen erst 19 Jahren nicht nur die Henstedter verzweifeln ließ.

Punktlos blieb Kreisklassenklub SV Hörnerkirchen , der Sparrieshoop in der Qualifikation auf Platz zwei verwiesen hatte. "Beim Hauptturnier waren alle Gegner für uns eine Nummer zu groß", räumte Trainer Achim Nordhoff ein. Torwart Gordan Lange ließ sich von Familienangehörigen ins Krankenhaus fahren, nachdem er den Ball mit voller Wucht ins Gesicht abbekommen hatte - Verdacht auf einen Jochbeinbruch. In der anderen Gruppe blieb auch dem SSV Rantzau (Bezirksliga) mit einem Zähler nur der letzte Rang.