Zweitliga-Basketballer des SC Rist unterliegen Vechta 87:89. Gäste-Coach Elzie tun Wedeler Leid

Wedel. Es war eines jener Basketball-Spiele, die weder die beteiligten Akteure noch deren Trainer oder gar die Zuschauer je vergessen werden. 39 Minuten lang schienen die Herren des SC Rist, die in der 2. Bundesliga Pro B Nord um die Play-off-Teilnahme kämpfen, gegen Aufstiegsaspirant SC Rasta Vechta einem mehr oder weniger deutlichen Sieg entgegenzustreben, um mit der Schlusssirene doch noch 87:89 (45:42) zu verlieren.

Nach acht Minuten lagen die Gastgeber dank furiosem Spiel 21:9 in Front

Während die Wedeler die Köpfe hängen ließen, feierten die mitgereisten Fans aus dem Oldenburger Münsterland den Rasta-Coach mit "Pat-Elzie"-Sprechchören. Umso erstaunlicher, dass dann sowohl der Gästetrainer als auch Rist-Headcoach Özhan Gürel mit betretener Miene im Foyer erschienen. Das Geheimnis seiner Tristesse lüftete Elzie, der die Rist-Herren 2003/04 vor dem Abstieg aus der Regionalliga bewahrte, sofort: "Die Wedeler tun mir Leid, sie waren 39 Minuten lang die bessere Mannschaft." Geradezu entschuldigend fügte der Deutschamerikaner dann noch hinzu: "Als wir mit beinahe 20 Punkten zurücklagen, habe ich nicht mehr mit einem Sieg gerechnet."

Wie in Stein gemeißelt hinter der Gästebank stehend, hatte Elzie fassungslos verfolgt, wie die wie entfesselt aufspielenden Wedeler sein Team demontierten und nach acht Minuten 21:9 führten. Doch die Gäste fingen sich noch vor der Halbzeit, verkürzten mit der Sirene zum 42:45 und kamen nach dem Seitenwechsel sogar bis auf einen Punkt heran - die Partie stand auf der Kippe, ehe vor allem Ferndistanztreffer von Harold August Johnston (drei) und Kay Gausa bis zur letzten Viertelpause wieder für eine 74:59-Führung des Heimteams sorgten.

Warum dieser komfortabel erscheinende Vorsprung im Schlussabschnitt dennoch nicht zum ersten Rist-Sieg über ein von Pat Elzie betreutes Team reichte, erläuterte anschließend dessen früherer Spieler Özhan Gürel: "In der entscheidenden Phase hat sich gezeigt, dass wir eine junge, noch nicht allzu erfahrene Mannschaft haben." Erschwert worden sei seinem Team die Aufgabe zudem dadurch, das einige Routiniers Foulprobleme hatten. "Ohne die Topscorer war unsere Offensive nicht mehr effektiv genug." Gleichwohl hatten die Wedeler die Verlängerung vor Augen, als Peter Huber-Saffer acht Sekunden vor Schluss zum 87:87 ausglich. Doch es reichte nicht, weil der bundesligaerfahrene 2,11-Meter-Mann Dirk Mädrich (zuletzt Gießen 46'ers) sich nach einem Fehlwurf des früheren Wedels Marvin Boadu den Rebound griff und mit der Schlusssirene zum Endstand nutzte.

Noch neun weitere Endspiele folgen zum Erreichen der Play-offs

Resignieren will Özhan Gürel trotz der vierten Niederlage in Folge nicht. "Es war ein gutes Spiel, aber die beiden Punkt fehlen uns." Noch blieben aber neun weitere Endspiele für die Play-off-Teilnahme, das nächste am kommenden Sonnabend (19.30 Uhr) bei der BG Dorsten. "Wir haben heute bewiesen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können", glaubt auch Peter Huber-Saffer an eine Chance, und selbst Pat Elzie, der schon am 23. Dezember beim Merry-Ristmas-Event als Coach des Allstar-Teams wieder am Steinberg gastiert, macht seinem Ex-Klub Mut: "Die Mannschaft ist gut - ich bin mir sicher, dass sie in dieser Form die nächsten Spiele gewinnt."

Statistik: Viertel: 27:12, 18:30, 29:17, 13:30.

SC Rist (Punkte): Anthony Pettaway (20), Harold August Johnston (18), Peter Huber-Saffer (17), Mac-Davis Duah (15), Fabian Böke, Kay Gausa (je 5), Fabian Lühring (4), Florian Moysich (3), Ismet Akpinar, Jonas Laatzen, Tim Parohl, Janis Stielow.