Basketball-Spielgemeinschaft muss für sechsten Regionalliga-Sieg in die Verlängerung. Rist II 103:56

Pinneberg/Wedel. "Viele werden zu unseren Heimspielen kommen, weil sie neugierig auf das Team sind", hatte Basketball-Coach Zoran Krezic schon vor dem Start der von ihm betreuten Holstein Hoppers in die Saison der 2. Regionalliga Nord vermutet. Dabei wollte der 32 Jahre alte Trainer nicht ausschließen, dass einige "uns auch gern einmal verlieren sehen" würden. Am sechsten Spieltag wären derart Schaulustige in der THS-Halle um ein Haar auf ihre Kosten gekommen: Erst in der Verlängerung rang das neu zusammengestellte Topteam der jungen Spielgemeinschaft von VfL Pinneberg und Halstenbeker TS den MTV Bad Bevensen Lüneburg mit 84:72 (67:67, 38:36) nieder und behauptete mit seinem sechsten Sieg die Tabellenführung.

Die vorangegangenen 45 Minuten waren an Krezic ("Das war knapp!") nicht spurlos vorübergegangen. Von der ersten Saisonniederlage trennten das Heimteam exakt drei Sekunden regulärer Spielzeit, vor denen der Hoppers-Coach noch einmal eine Auszeit nahm. "Nach dem Einwurf sollte unbedingt Kris Miller den Ball bekommen", erläuterte Krezic seine Order, die sein Team eins zu eins umsetzte. Der US-amerikanische Aufbauspieler wurde angepasst und bediente den unter dem Korb lauernden Center Markus Timm, der mit der Schlusssirene zum 67:67 ausglich. In der Verlängerung hatten die Hoppers dann die größeren Reserven und siegten noch klar.

Auch während der vorangegangenen 40 Minuten hatte die Heimmannschaft optisch dominiert, ohne sich indes klar absetzen zu können. Krezic lobte denn auch den unterlegenen Gegner: "Das Team Heide ist wirklich eines, die meisten der Jungs spielen schon seit ihrer Jugendzeit zusammen." Seine erst in der Sommerpause zusammengestellte Mannschaft hätte dagegen in erster Linie von der individuellen Stärken seiner Akteure gelebt. "Wir sind als Team viel zu spät aufgewacht", monierte Krezic, dem die enge Schlussphase aus einem Grund aber recht kam: "Dadurch haben wir die Emotionen der Zuschauer geweckt, und das ist immer gut."

Ganz andere Sorgen als der Spitzenreiter hat Kreisrivale SC Rist II . Nach einer überragenden Saison 2010/11 (Staffel-Vizemeister/HBV-Pokalsieger) tut sich die Wedeler Pro-B-Reserve (Drittletzter/vier Punkte) zurzeit schwer. Der Befreiungsschlag könnte aber mit dem 103:56 (53:33) im Kellerduell mit Schlusslicht SC Itzehoe II gelungen sein - das hofft zumindest Coach Sebastian Gleim: "Wir haben diesmal gut verteidigt und sind stark genug, um uns oben wieder heranzutasten." Noch schlimmer wäre es den überforderten Gästen wohl ergangen, hätten sie nicht 27 ihrer 42 Freiwurfversuche verwandelt.