Ein Vorkommnis, bezeichnend für die anhaltende Krise bei TuS Holstein. Bezirksligist nach 2:7 weiter ohne Punkt am Tabellenende

Quickborn. Pleiten, Pech und Pannen begleiten weiterhin ihren Weg. "Da fehlt doch einer", stellten die Bezirksliga-Fußballer des TuS Holstein fest, als sie vor dem Anpfiff einen Kreis bildeten. Gleichzeitig meldete sich ein Betreuer des SV Eidelstedt: "Bei euch in der Kabine klopft jemand an die Tür und will raus." Ersatzspieler Marcel Gätgens eilte zurück und befreite Abwehrmann Thomas Hohn, der auf dem stillen Örtchen geweilt hatte und dann von seinen Teamgefährten eingeschlossen worden war.

Dem lustigen Vorspiel folgte der obligatorische Reinfall. Das 2:7 (1:1) am Redingskamp war die 13. Niederlage der Quickborner im 13. Spiel. Entscheidend: drei Gegentore zwischen der 50. und 58. Minute, nachdem Daniel Agyei in der 39. Minute das 1:1 erzielt hatte. Schütze des 2:5 war Harun Demirtag (76.). Am Spieltag davor war die Heimpartie gegen den VfL Pinneberg II wegen Umbaumaßnahmen im Holstenstadion abgesagt worden. Wann dieses Spiel nachgeholt wird, steht übrigens noch nicht fest.

Ein trauriger Dienstag wartet auf Sebastian Meier, den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler des Kummerfelder SV : Heute wird sein Vater Jürgen, KSV-Schiedsrichter-Obmann, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, zu Grabe getragen. Der Sport könnte Sebastian Meier helfen, den schweren Schicksalsschlag zu überwinden. Um auf andere Gedanken zu kommen und angesichts der Kummerfelder Personalnot hatte er sich bereit erklärt, gegen Union Tornesch mitzumachen. In der 80. Minute erzielte er das 1:0-Siegtor.

Ebenfalls 1:0 siegte der SSV Rantzau . Auswärts gegen den SC Nienstedten verwandelte Thorben Blöcker einen Freistoß aus über 20 Metern in drei Punkte (67.). Es war das Resultat, das den SV Rugenbergen II trotz des 0:2 gegen den TuS Osdorf überm Strich hielt. Die Osdorfer, die heute mit einem Sieg im Nachholtreffen gegen West-Eimsbüttel die Führung in der Staffel West an sich reißen können, kamen in der fünften und 66. Minute zu ihren Toren.

Allerdings sind die Eimsbütteler nicht ohne, das merkte der aktuelle Tabellenführer TBS Pinneberg beim 1:0 (0:0) über den Tabellenzwölften. Es bedurfte schon eines verwandelten Elfmeter von Kadir Candir (nach Foul an Hami Simsek/52.), dieses Heimspiel siegreich zu gestalten Nun hoffen die Pinneberger, dass sich die "Wespen" heute am Blomkamp ähnlich stachelig zur Wehr setzen.

Dankbar sind sie schon mal dem TSV Sparrieshoop , der mit einem 1:0 (0:0)-Erfolg auf dem Kunstrasen des Tabellendritten Niendorfer TSV II überraschte. Markus Steffen köpfte den Siegtreffer im Anschluss an einen Freistoß von Yusuf Önegi (86.), nachdem sich der Niendorfer Kapitän Marco Körner vorher (77.) die Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte. "Wir waren in der Defensive stark, läuferisch auch", lobte der Klein Offensether Trainer Mario Steinhauer sein Team.

Die Schiedsrichter haben einen undankbaren Job, werden oft wegen jeder Kleinigkeit von überdrehten Spielern ohne realistischen Bezug zum eigenen Können kritisiert. Bei Szenen wie in der Nachspielzeit zwischen dem VfL Pinneberg II und dem SC Egenbüttel (2:2) aber müssen sich Unparteiischen schon die Frage gefallen lassen, ob sie bei ihren Lehrgängen eigentlich zugehört haben. Anstatt den Ausgleich des Pinnebergers Steve Carstensen anzuerkennen, pfiff der Unparteiische einen Strafstoß für den VfL wegen eines Trikot-Zupfers - klare Missachtung der Vorteilsregel. Er konnte dann von Glück sagen, dass Kai Wagner den Strafstoß verwandelte, was hätte das sonst für einen Aufstand gegeben. Nach Kopfballtoren von Philipp Taubitz (27.) und Hossein Zolfaghari (50.) wirkten die Rellinger zunächst wie die Sieger. Der eingewechselte Carstensen läutete die Wende ein (1:2/73.). In der dritten Minute der Nachspielzeit sah VfL-Spieler Björn Schiller noch die Gelb-Rote Karte.

Ebenfalls ohne Bedeutung für den Spielausgang war die Rote Karte für Edon Bajra (FC Elmshorn II) wegen Nachtretens (83.). Die Reserve der SV Halstenbek-Rellingen gewann ihr Gastspiel am Ramskamp dank der Tore von Baris Öncan (23., 80.), Jannick Lingmann (32.) und Oliver Wroblewsky (52.) 4:1 (2:1). In der 34. Minute nutzte Benjamin Zabel einen Abwehrfehler von Jannes Stöber zum 1:2 der Elmshorner.