Oberliga-Handballer fiebern nach 27:22 über SG Nord ihrem Gastspiel auf St. Pauli entgegen

Ellerbek. Gelöst wie selten zuvor in dieser Saison der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein hockten die Handballer des TSV Ellerbek bei ihrer Manöverkritik nach Spielende auf dem Parkett der Harbig-Halle. Ruhig wie vielleicht noch nie seit seinem Amtsantritt im Sommer 2010 analysierte Trainer Till Wiechers die vorangegangenen 60 Minuten, nach denen es wohl nur eine Erkenntnis gibt: Sein Team hat den schlechten Saisonstart (0:6 Punkte) verarbeitet, das 27:22 (12:11) über die SG Hamburg-Nord war schon der dritte Ellerbeker Sieg in Folge.

Geschenkt wurde dem Heimteam vom Verbandsrivalen indes nichts -im Gegenteil: Die Gäste gingen 4:0 in Führung, dann zog sich auch noch Linksaußen Jonas Mecke eine schmerzhafte Fingerverletzung zu und musste von Teammanager Kay-Uwe Kühn ins Klinikum Pinneberg gebracht werden.

Dass sich sein Team durch diese Rückschläge nicht verunsichern ließ und sogar zum 4:4 ausgleichen konnte, rechnete ihm Till Wiechers hoch an: "Wir haben zwar den Anfang verschlafen, dann aber die richtige Antwort gegeben." Insbesondere die Stärken der Hamburger im Angriff, hohes Tempo und Spiel über den Kreis, kamen später nicht mehr zum Tragen, und aus dem Rückraum mangelte es den Gästen an Durchschlagskraft.

Gleichwohl wurde es in der Schlussphase noch einmal eng: Als Fabian Trox und Christopher Behre Zeitstrafen abbrummten, verkürzte der Hamburger Pokalsieger bis auf 21:20 (52.). Wenig später aber stand es 25:20 für die Ellerbeker. "Wir haben zuletzt zweimal mit nur einem Tor Unterschied gewonnen - knappe Vorsprünge sind für uns schon normal", wunderte sich Wiechers nicht über die Nervenstärke seines Teams, in dem Tarek Fejry, Christian Brandt und vor allem Rouven Alimi besonders überzeugten.

Am kommenden Wochenende zieht es Ellerbeks Handballer, die als Sechster (6:6) den punktgleichen Gegner in der Tabelle aufgrund des besseren direkten Vergleichs hinter sich ließen, auf den Kiez - allerdings nicht zum Feiern, sondern zu einem weiteren Hamburg-Derby: Am Sonntag um 17 Uhr gastieren sie an der Budapester Straße bei Aufsteiger FC St. Pauli, die Mannschaft des früheren TSV-Spielmachers und -Kapitäns Klaus Häfele.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Florian Knust, Isaac Luarte Correas - Hendrik Jacobs, Rouven Alimi (4), Tobias Bombe, Fabian Trox (1), Matthias Menzel (4), Christopher Behre (6/2), Olaf Levin (1), Christian Brandt (4), Tarek Fejry (4), Oliver Müller (2), Laurids von der Lancken (1), Jonas Mecke.