Warum die Handball-Männer des TSV Ellerbek der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein den Verbandsrivalen SG Nord ausgerechnet am kommenden Sonntag um 16 Uhr in der Harbig-Halle empfangen, weiß auch ihr Trainer Till Wiechers nicht genau.

Ellerbek. "Der Gegner hat um die Verlegung gebeten - vielleicht war kein anderer Termin mehr frei", vermutet der angehende Sportwissenschaftler, der sich allerdings über eines vollauf im Klaren ist: Nur mit einer Leistung wie bei den zurückliegenden Erfolgen bei Dithmarschen LH und gegen den TSV Alt Duvenstedt wird der aktuelle Tabellenzehnte (4:6 Punkte) seinen Aufwärtstrend gegen den Fünften (6:4) und Hamburger Pokalsieger fortsetzen können.

Ergebnisorientiert geht Wiechers ohnehin nicht in diese Partie: "Wir versuchen, nicht auf die Resultate zu schauen - weder auf unsere noch auf die der Gegner." Statt dessen gelte es für seine Mannschaft einmal mehr, die bestmögliche Leistung abzurufen. "Selbstverständlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber das funktioniert am besten, wann man sich optimal vorbereitet und sich nicht schon vorher mit dem möglichen Ausgang der Partie und dem Tabellenplatz beschäftigt."

Die Taktik hält Wiechers nicht unbedingt für spielentscheidend, zumal auf der Gästebank mit Erik Wudtke ein ausgewiesener "Trainerfuchs" sitzt, der zugleich den Hamburger Handball-Nachwuchs betreut. "Er weiß genau, was wir können, und umgekehrt ist es genauso", sagt der Ellerbeker Coach, den es daher nicht wundern würde, wann am Sonntag der größere Wille oder der bessere Zusammenhalt den Ausschlag gäbe.

Der Teamgeist stimmte zuletzt beim TSV, der seine beiden Saisonsiege mit jeweils einem Tor Differenz einfuhr. Personell hat sich die Lage beim zwischenzeitlichen Tabellenletzten ebenfalls merklich entspannt: Nachdem Olaf Levin aus einem Singapur-Urlaub zurückgekehrt ist und Rouven Alimi sowie Fabian Trox ihre Verletzungen auskuriert haben, kann Till Wiechers für das Hamburg-Derby seinen kompletten Kader aufbieten.