Die Zweitliga-Basketballer des SC Rist besiegen zum Pro-B-Auftakt Leverkusen 76:60 und fiebern nun dem Duell gegen Titelfavorit Vechta entgegen

Wedel. Einen Start mit Hindernissen in die Saison 2011/12 der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Nord legte der SC Rist am heimischen Steinberg hin - allerdings nur in Bezug auf die Hallentechnik. Sportlich hingegen lief für die Wedeler und ihren Headcoach Özhan Gürel vor 600 Zuschauern alles glatt: Dank eines 76:60 (36:35) über die Bayer Giants Leverkusen übernahmen sie dank der deutlichsten Trefferdifferenz aus allen Partien des ersten Spieltages sogar gleich die Spitzenposition.

Teilausfall der Elektronik bringt Hallensprecher ins Schwitzen

Schwerstarbeit verrichten mussten dafür aber nicht nur die Akteure auf dem Parkett, sondern auch Hallensprecher Moritz Korff. Da eine der beiden Anzeigen für die elektronischen 24-Sekunden-Stoppuhren ihren Dienst versagte, blieb diesem nichts anderes übrig, als in regelmäßigen Abständen über Mikrofon Trainer, Spieler und Fans über die für einen Angriffsversuch verbleibende Zeit zu informieren. Dabei hatte der in der dritthöchsten deutschen Spielklasse vorgeschriebene Technische Kommissar, in diesem Fall Hans-Jürgen Nilsson aus Bad Bevensen (Niedersachsen), vor der Partie das gesamte Interieur der Steinberghalle eingehend inspiziert- einschließlich der Rettungswege. "Auch die 24-Sekunden-Zeitnahme hat bei der Generalprobe noch einwandfrei funktioniert", wunderte sich Korff über den späteren Teilausfall des Equipments, der nach Aussage Svensons keine Sanktionen für den SC Rist zur Folge hat.

Schwer ins Spiel fanden zunächst auch die Wedeler Spieler - insbesondere die jüngeren unter ihnen, die nicht zuletzt die große Kulisse zu beeindrucken schien. "Ich habe noch nie vor so vielen Zuschauern gespielt", räumte anschließend etwa Jamo Ruppert (Jahrgang 1994) ein - und sprach damit wohl auch für den geringfügig älteren Marc Nagora ('93) und den sogar noch ein Jahr jüngeren Ismet Akpinar ('95).

Die Youngster standen bei der Saisonpremiere ebenso im Blickpunkt wie die US-Neuzugänge Augie Johnston und Anthony Pettaway bei ihrem Pflichtspieldebüt im grün-gelben Rist-Trikot, und die Anfangsnervosität wurde zunächst durch eine hohe Trefferquote der Leverkusener aus der (Fern-)Distanz noch verstärkt. Doch die Wedeler fingen sich wohl auch deshalb schnell, weil ihr Trainer in einer frühen Auszeit beruhigende Worte fand: "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie einfach weiterspielen sollen", berichtete Özhan Gürel.

Die Wedeler hielten sich daran und gaben damit ihrem Coach recht. Die Fehlversuche der Rheinländer häuften sich, während auf Seiten der Heimmannschaft vor allem Johnston, dessen kompletter Vorname Harold August lautet, immer besser in Fahrt kam. Kurz vor der Halbzeitsirene brachte der Kalifornier sein Team per Korbleger erstmals in Führung, um gegen Ende des dritten Viertel, in dem er 16 von 23 Punkten seines Teams erzielte, mit drei Dreiern in Folge die Vorentscheidung herbeiführte. "Augie hat uns gerade in dieser Phase sehr viel Schwung gegeben", lobte Gürel. Johnstons Landsmann Anthony Pettaway traf vor allem sicher aus der Nahdistanz, war mit 22 Punkten Topscorer und holte zwölf Rebounds. In der Zone hatten die körperlich überlegenen Wedeler ohnehin Oberwasser, verbuchten 42 Zähler aus der Nahdistanz (die Gäste ganze zehn) und sicherten sich 47 Abpraller (Leverkusen 25).

Wedeler erwartet Doppelschicht am kommenden langen Wochenende

Nach der Schlusssirene ließen sich die Wedeler zwar kurz von ihren begeisterten Fans feiern, doch dann war der Blick auch schon auf die nächsten Aufgaben gerichtet. Am kommenden langen Feiertags-Wochenende gastieren sie zunächst am Sonnabend (20 Uhr) bei Titelfavorit SC Rasta Vechta, am Tag der Deutschen Einheit (Montag, 17.30 Uhr) stellt sich dann der starke Aufsteiger BG Dorsten in der Wedeler Steinberghalle vor.

Statistik: Viertel: 16:19, 20:16, 23:7, 17:18.

SC Rist (Punkte): Anthony Pettaway (22), Augie Johnston (20), Fabian Böke, Kay Gausa (je 7), Marc Nagora (5), Peter Huber-Saffer (4), Tobias Wichers (3), Ismet Akpinar, Jonas Laatzen, Fabian Lühring, Jamo Ruppert (je 2), Mac-Davis Duah.