Pinneberger Volleyballer starten Sonnabend mit Heimspiel gegen Eimsbütteler TV in ihre dritte Regionalliga-Saison

Pinneberg. Kurz vor ihrer dritten Spielzeit in der Regionalliga Nord stellen sich die Volleyballmänner des VfL Pinneberg nach der Sommerpause dieselbe Frage wie Millionen anderer Teams, die einen Mannschaftssport in einer höheren Spielklasse betreiben: "Wo stehen wir?" Die Routine aus mittlerweile zwei Jahren in Deutschlands dritthöchster Volleyball-Liga hat zwar den Vorteil, die Klasse und die Konkurrenten, sofern es sich nicht gerade um Aufsteiger handelt, einigermaßen einschätzen zu können, aber sich selbst dabei realistisch einzuordnen - das fällt dem Team um Kapitän Daniel Pötz immer noch schwer.

"Fakt ist, dass wir nominell den stärksten Kader haben, den Pinneberg je in den Liga-Betrieb geschickt hat", sagt der Spielführer, um diese Aussage aber gleich wieder zu relativieren: "Fakt ist aber auch, dass wir in diesem Jahr den ältesten Kader haben, mit dem wir je angetreten sind. Mittlerweile siezen uns die Gegner ja fast."

In der Tat gesellen sich zu dem mittlerweile 37-jährigen Kapitän elf weitere Spieler, die über dreißig Jahre alt sind. Nur Lars Lydorf liegt noch unterhalb dieser Marke. "Das kann man jetzt auf zwei Arten auslegen. Zum einen ist da eine gewisse Erfahrung und Routine. Zum anderen werden wir aber nicht mehr in ungeahnte athletische Dimensionen vorstoßen - und verletzungsanfälliger werden wir selbstverständlich auch", wiegelt Zuspieler Florian Kühn ab.

All das erleichtert die Antwort auf die Frage nach der viel zitierten Standortbestimmung nicht unbedingt. "Die Jungs sind da eine ganz komische Mannschaft", zuckt denn auch Trainer Joachim Müller vor seiner zweiten Saison in Pinneberg fast ratlos mit den Schultern. "Wenn es gut läuft und das gesamte Team auch stimmungsmäßig ins Rollen kommt, haben wir die Möglichkeit, gegen jeden Gegner gut auszusehen. Wenn wir das nicht hinbekommen, dann kriegen wir auch gegen jedes Team Probleme."

Auch das (Kontrast-)Programm zum Saisonauftakt ist nicht unbedingt hilfreich bei der Ermittlung des Leistungsvermögens. Am kommenden Sonnabend geht es zuhause (17 Uhr, Jahnhalle/Richard-Köhn-Straße) zunächst gegen den Eimsbütteler TV, "eine der stärksten Mannschaften der Liga" (Mittelblocker André Kulisch). Ein Pinneberger Sieg wäre keine Sensation, aber doch eine Überraschung. Zwar stehe es im Regionalliga-Duell des VfL gegen den ETV 2:2, aber, so Pinnebergs Zuspieler Sebastian Rieck: "Der ETV hat sich enorm verstärkt." Eine Woche später stellt sich der außer Konkurrenz mitspielende VC Olympia, das Nachwuchsteam des Hamburger Verbandes, in der Jahnhalle vor - laut Rieck eine Pflichtaufgabe. Danach sind spielplan- und ferienbedingt erst einmal vier Wochen Pause.

Bis die Frage nach der wahren Stärke des VfL geklärt ist, wird also noch etwas Zeit vergehen. Daniel Pötz sieht denn auch keinen Anlass, sich schon jetzt den Kopf zu zerbrechen. "Auch in den vergangenen Jahren haben wir immer einfach losgelegt und in jedem Spiel versucht, es zu gewinnen." Spielen und "sehen, was dabei herauskommt" lautet auch diesmal die Devise. "Um uns jetzt verrückt zu machen - dafür sind wir wirklich schon zu alt", so Pötz.

Zum Saisonauftakt fehlt mit Diagonalspieler Bahne Dieckmann (bislang VG Elmshorn), der erst am Sonntag aus dem USA-Urlaub zurückkehrt, der einzige Neuzugang des VfL. Fraglich ist zudem der Einsatz von Mittelblocker Kai Schefe, der sich im Training eine Knieverletzung zugezogen hat.