Swim-Team-Youngster holen bei Freiwasser-EM in Israel Silber

Elmshorn. Angesichts der aktuellen politischen Situation im Nahen Osten zählt Israel derzeit nicht gerade zu den bevorzugten Urlaubszielen. Drei Langstrecken-Asse des Swim-Teams Elmshorn allerdings scheuten die Anreise nicht und wurden dafür im Badeort Eilat am Roten Meer belohnt. Während Rob Muffels (Jahrgang 1994) und Hendrik Rijkens ('93) mit Svenja Zihsler vom MTV Nördlingen im Fünf-Kilometer-Teamrennen nach Gold bei der Jugend-EM in Navia (Spanien) nun Silber gegen bedeutend ältere Konkurrenz holten, überzeugte ihre für Polen startende Vereinsgefährtin Natalie Charlos ('93) als "Einzelkämpferin" über fünf und zehn Kilometer.

Teilnehmer werden bei der Einreise nach Israel streng kontrolliert

Bereits bei der Ankunft in Israel indes bekamen die EM-Starter einen Eindruck von der angespannten Situation im Land des Ausrichters. "Es gab schon am Flughafen sehr strenge Kontrollen", berichtete Swim-Team-Cheftrainer Bernd Berkhahn, der im DSV-Tross mitgereist war. Auch in der Stadt hatte man sich für etwaige Zwischenfälle gewappnet. Berkhahn: "In der Einkaufszone von Eilat gingen Militärpatrouillen Streife, die Wettkampfstrecke wurde durch ein Marine-Schnellboot gesichert, Aktive und Offizielle bekamen Security-Pässe. "

Beeindrucken ließ sich davon aber vor allem das deutsche Trio im Fünf-Kilometer-Rennen nicht. Das jüngste Team im Wettbewerb (Durchschnittsalter 17 Jahre), das nach Frankreich und Spanien als drittes ins Rennen ging, profitierte vor allem von Hendrik Rijkens' hervorragendem Orientierungsvermögen. "Obwohl die Markierungs-Bojen schwer auszumachen waren, hat er fast die Optimallinie gefunden und wurde deshalb anschließend von allen nur noch 'TomTom' genannt", freute sich Bernd Berkhahn. Nach der zweiten Runde gemeinsam mit den Franzosen auf Platz zwei liegend, hängte das DSV-Team zunächst diesen Gegner ab und zog auf den letzten 300 Metern auch noch am spanischen Trio vorbei. Schneller als die Deutschen (57:15.2) waren nur die Italiener (56:12.4) unterwegs.

Polnische EM-Delegation besteht nur aus Einzelkämpferin Natalie Charlos

Ganz auf sich gestellt wäre in Israel Natalie Charlos als polnische Ein-Frau-Delegation gewesen, hätte nicht Vereinstrainer Berkhahn vor Ort das Coaching übernommen. Die Gymnasiastin der Bismarckschule ließ sich aber weder durch fehlende Unterstützung ihres nationalen Verbandes noch durch das enttäuschende Abschneiden bei der JEM entmutigen. Stattdessen trumpfte die Doppelstaatsbürgerin nach Platz elf über zehn Kilometer auf der halb so langen Distanz noch einmal mächtig auf: Nach der ersten Runde Siebte, kämpfte sie sich an die spätere Siegerin Rachele Bruni (Italien) heran und wurde am Ende in 57:54.1 Fünfte. "Damit hat sie gegen deutlich stärkere und ältere Konkurrenz besser abgeschnitten als bei der JEM, wo sie über diese Distanz Sechste wurde", freute sich Berkhahn, der nun hofft, dass der polnische Verband angesichts der starken Leistung seines Schützlings doch einen Teil der Kosten für den EM-Start übernimmt.