Die rasante Sportart Inline-Speedskating gewinnt im Kreis Pinneberg immer mehr Anhänger. Halstenbek ist Hochburg

Halstenbek/Rellingen. Was verbinden wir nicht alles an Angenehmem mit dem Sommer? Sonnenschein, Grillfeste, Strand, Wasser und die buntesten Eissorten. Aber welcher Sport empfiehlt sich bei schönem Wetter, wenn man wenig Lust auf den üblichen Fußball-Kick hat, überflüssige Pfunde für die perfekte Strandfigur aber dennoch gern wieder abtrainieren möchte? Die Trendsportart Inlineskating könnte die Lösung sein.

Den Fahrtwind spüren und die frische Luft genießen - auf Rollen kommt man richtig auf Geschwindigkeit - ob unter der Pinneberger Hochbrücke in der Halfpipe oder in insgesamt neun Sportvereinen im Kreis werden die Bein- und auch die übrige Muskulatur ordentlich belastet.

Die Halfpipe lockt vor allem junge und mutige Skater an

Die Halfpipe, eine konstruierte Sportanlage in Form einer in der Längsachse halbierten Röhre, lockt vor allem junge und mutige Skater an. Die Freestyle-Künstler zeigen gewagte Bewegungsabläufe und artistische Manöver. Etwas anders - und wesentlich sicherer - geht es in den Vereinen zu. Die Halstenbeker Turnerschaft etwa, die insgesamt über 1700 Mitglieder zählt, bietet sowohl Inlineskating als auch das rasante Speedskating an. Für den Sport auf Rollen gibt es bei der Turnerschaft so gut wie keine Altersgrenze: Vierjährige sind dort ebenso aktiv wie 84-Jährige, für Amateure und Profis hält der Klub attraktive Angebote bereit. Während der Sommermonate können sich alle Interessierten in der Inline-Schule ungestört vom Straßenverkehr auf der vereinseigenen Sportanlage am Bickbargen Grundkenntnisse aneignen. Für die Jüngsten gibt es zudem den Kiddie-Inline-Club, während die leistungsorientierten Speedskater in Halstenbek bis zu viermal pro Woche trainieren.

Jeden Mittwoch und Sonntag findet auf der Skating-Bahn ein öffentlicher Lauf statt. Die Nutzung ist für Vereinsmitglieder frei, erwachsene Gäste zahlen einen Euro, Kinder 50 Cent. Für die Sicherheit ist gesorgt: Hand-, Ellbogen- und Knieschützer sowie ein Helm und Skates können gegen eine geringe Gebühr vor Ort ausgeliehen werden.

Zahlreiche Aktive der Halstenbeker Turnerschaft starten regelmäßig bei Wettkämpfen. Dabei hat vor allem Sören Harder mehrfach sein Können unter Beweis gestellt. Der 23-jährige Halstenbeker überzeugt mit seiner Kondition und seiner Kraft. Bei der DM im Halbmarathon erreichte er den 13. Platz. Zudem verbuchte er jeweils einen Sieg beim Nordstrand-Marathon und beim Hella Halbmarathon in Hamburg. Bei derartigen Dauerläufen geht es meist über 50 Kilometer, die den Sportlern alles abverlangen.

Sören Harder entstammt einer sportbegeisterten Familie

Sören Harder betätigt sich bei der Halstenbeker Turnerschaft jedoch nicht nur als aktiver Sportler. Vielmehr engagiert er sich auch als stellvertretender Vorsitzender der Skating-Abteilung und ist Cheforganisator der am Bickbargen ausgetragenen Veranstaltungen, wertet zusammen mit seinem älteren Bruder Ole nach Wettkämpfen die Ergebnislisten aus. Mutter Karin Harder ist Kassenwartin der Abteilung - eine Familie, die sich für den Rollschuhsport begeistert und engagiert, obwohl Sörens ältester Bruder Christian bei der Turnerschaft und beim VfL Pinneberg jahrelang erfolgreich Basketball spielte.

Für den ausdauernden Speedskater Sören Harder steht neben seinem Studium, dass er zurzeit in Hamburg absolviert, bereits Ende September das nächste größere Rennen auf dem Programm. Beim Marathon in Berlin möchte er mit seinen Kameradenaus dem Speedlager-Team einen weiteren Triumph feiern. Harder: "Skaten macht Spaß, und es hält einen topfit". Und so lautet sein Tipp, sofern es dieser Sommer denn noch einmal zulässt: "Rollschuhe an und los geht's!"