Die letzten Minuten der Partie verfolgte Knut Aßmann mit versteinerter Miene, den Kapuzenpulli tief ins Gesicht gezogen.

Schenefeld. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ein gegnerischer Coach in Schenefeld die Laune verdorben bekommt. Beim 4:0 (3:0) über den von Aßmann trainierten SC Sperber knüpften die Landesliga-Fußballer von Blau-Weiß jedenfalls nahtlos an ihre erste Heim-Gala (6:2 gegen Teutonia 10) an.

"Natürlich haben wir Fehler gemacht. Aber wie ihr uns unter Druck gesetzt hattet, alle Achtung", gratulierte der frühere Oberligaspieler des FC Elmshorn seinem Trainerkollegen Selcuk Turan, mit dem er einst beim VfL Pinneberg die Mittelfeldachse bildete. Was Turan ihm in diesem Moment nicht sagte, später aber zu Protokoll gab: "Es hätte für die Alsterdorfer auch noch ärger kommen können. In den letzten 20 Minuten haben wir das Gaspedal aber nicht mehr runter getreten, das gefiel mir nicht. Aber ich bin über das 4:0 natürlich unheimlich glücklich."

Einen wie Can Ünlü in seinen Reihen zu haben, das stimmt wohl jeden Landesliga-Trainer froh. Als der Ball nach seinem tollen Solo von Torwart Sebastian Voß wieder vor seine Füße prallte, erzielte der wendige Mittelfeldspieler im Nachschuss das 1:0 (10.). Zum 2:0 von Timm Thau (19.) leistete Ünlü die Vorarbeit, dann kam die Zeit des Dennis Grzesik, der den Ball zum 3:0 eindrückte (34.) und das 4:0 Jan Düllbergs (50.) in die Wege leitete. Danach konnten die Gäste froh sein, dass es die Schenefelder mit dem Tore schießen nicht mehr so genau nahmen.