Brokstedts Speedwayteam verliert erneut gegen Landshut und kann Bundesliga-Finals nur mit fremder Hilfe erreichen

Bokel/Brokstedt. "Wer kämpft, darf verlieren - wer nicht kämpft, darf nicht gewinnen. Ihr habt heute gekämpft." Der Vorsitzende des MSC Brokstedt, Wolfgang Wrage, hatte für sein Team nach dem Auftritt in Landshut aufmunternde Worte parat. In der Speedway-Bundesliga unterlagen die "Wikinger" bei den "Devils" aus Niederbayern mit 39:47 und verpassten damit den vorzeitigen Einzug in die Finals der Eliteliga.

Während der amtierende deutsche Meister vor rund 1500 Zuschauern im Stadion "Ellermühle" das begehrte Ticket für die alles entscheidenden Rennen lösen konnte, hofft das Team aus Schleswig-Holstein nun auf Schützenhilfe durch die Mannschaft vom MC "Nordstern" Stralsund. Sollten die Mecklenburger ihr letztes Rennen gegen das Speedwayteam Wolfslake (Brandenburg) gewinnen, würde der MSC Brokstedt als zweiter Vertreter die Finalläufe bestreiten können. Der Termin dieses Rennens liegt noch nicht fest, aber die Ausgangsposition ist klar: Stralsund muss wie gesagt auf jeden Fall gewinnen, und das möglichst hoch. Und Brokstedts direkter Konkurrent um Platz zwei, die Wolfslaker, dürfen nicht mehr als 40 Punkte einfahren.

"Wir haben uns in Landshut teuer verkauft", meinte Vereinsboss Wrage. In der Tat zeigten die "Wikinger" eine durchaus ansprechende Leistung - trotz der Niederlage. Positiv überraschte vor allen Dingen Stephan Katt aus Neuwittenbek, der nach langer Zeit wieder seine Klasse im Speedway-Sport zeigen konnte. "Heute passte bei mir einfach alles. Die Bahn lag mir und ich konnte mein Programm wie geplant abspulen." Am Ende verbuchte der aktuelle Deutsche Meister auf der Langbahn neun Punkte auf seinem Konto und überzeugte auch seine härtesten Kritiker.

Enttäuscht mit der eigenen Leistung zeigte sich hingegen MSC-Mannschaftskapitän Matthias Kröger aus Bokel, der im Moment einfach nicht an frühere Formen anknüpfen kann. "Es lief heute bei mir überhaupt nicht. Ich habe nicht das richtige Set-up für die harte und glatte Bahn in Landshut gefunden. Ich ärgere mich sehr darüber." Am Ende sammelte der Routinier lediglich sechs Punkte. Dabei hatte sich Kröger für das Rennen in Landshut einiges vorgenommen, hatte er doch zuvor den Einzug in die Finalläufe als einen weiteren Höhepunkt in seiner langjährigen Bahnsportkarriere als persönliches sportliches Ziel angepeilt.

Als stärkster Fahrer in den Reihen der Schleswig-Holsteiner Stahlschuhartisten sorgte Kevin Wölbert für Begeisterung in den eigenen Reihen. Der MSC-Neuzugang aus Mecklenburg-Vorpommern steuerte 13 Zähler bei und stach als "Joker" im zehnten Lauf als er zusammen mit Teamkollege Joonas Kylmäkorpi eine Weltklasseleistung an den Tag legte und das Rennen noch einmal spannend machte. Der Finne Kylmäkorpi blieb insgesamt hinter den in ihn gesetzten Erwartungen und konnte seine Leistungen aus dem Heimrennen vom letzten Wochenende nicht wiederholen. Insgesamt präsentierte sich der MSC als geschlossene Einheit, die über die gesamte Zeit das Rennen recht offen gestalten konnte. "Es ist natürlich sehr ärgerlich, dass wir verloren haben. In Landshut hängen die Trauben allerdings stets sehr hoch. Wir sind zufrieden mit unserer Leistung. Die Mannschaft hat Teamgeist bewiesen."

Auch Teammanagerin Sabrina Harms, die die taktischen Anweisungen gab, zeigt sich angetan, bei Erreichen der Finals würden die Karten neu gemischt. Allerdings: Zweimal hat der MSC gegen Landshut diese Saison schon den kürzeren gezogen. Die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet im entscheidenden, dritten Anlauf am 25. September und 3. Oktober zu triumphieren, ist eher niedrig einzustufen.

Statistik des MSC Brokstedt: Kevin Wölber (13), Joonas Kylmäkorpi (11), Stephan Katt (9), Matthias Kröger (6), Danny Maaßen (0).