Bei seinem drittem Leichtathletik-Topevent hofft Diskus-Ass auf großen Wurf

Wedel/Hasloh. Zurzeit ist es relativ ruhig im Bundesleistungszentrum Kienbaum in Brandenburg, in dem sich bis vor kurzem noch das Gros der deutschen Leichtathletik-Elite auf die Weltmeisterschaften in der südkoreanischen 2,5-Millionen-Stadt Daegu vorbereitete. "Nachdem die Sprinter gerade abgereist sind, trainieren hier nur noch ein paar Werfer", sagt Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg), auf dem bei der DM neben Titelverteidiger Robert Harting (Berlin) und Martin Wierig (Magdeburg) die Medaillenhoffnungen des DLV im Diskuswurf ruhen.

Markus Münch hat ein Heimspiel im Bundesleistungszentrum

In der eine halbe Autostunde von Potsdam entfernten Trainingsstätte hat Münch ein Heimspiel. Im vergangenen Jahr übersiedelte der Hasloher in die brandenburgische Landeshauptstadt, um fortan in Kienbaum unter Jürgen Schult, 1988 Olympiasieger in Seoul (ebenfalls Südkorea) und seit Juni 1986 mit 74,08 Metern Inhaber des Diskus-Weltrekords, zu trainieren. Diesen Schritt hat der 2,07-Meter-Mann nicht bereut: "Ich habe von ihm schon eine Menge gelernt."

Aktuell befinden sich Markus Münch und seine DLV-Teamkameraden in der als "Wurfspitze" bezeichneten Vorbereitungsphase. Dabei gelte es, so oft wie möglich zu werfen, Bewegungsläufe zu automatisieren und "an Feinheiten zu arbeiten", erläutert der Hasloher. "Gestern habe ich 80 Würfe absolviert, vorgestern waren es sogar 100." Mit den Fortschritten ist der Sportstudent (Bestleistung: 66,87 Meter) zufrieden: "Ich habe viel an meiner Technik gearbeitet und bin zuversichtlich für die Weltmeisterschaften." Heute indes dürfte er etwas weniger Zeit zum Trainieren haben als an den zurückliegenden Tagen: Ein Fernsehteam des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) hat sich im Bundesleistungszentrum angesagt, um einen Beitrag für die Kollegen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) zu drehen. Ohnehin nimmt das Medieninteresse zu, hat Markus Münch festgestellt: "Je näher die Weltmeisterschaft rückt, desto mehr Interview-Anfragen kommen herein."

Der Abflug gen Osten erfolgt am Sonntag, 21. August, erste Station ist die Südkorea vorgelagerte Insel Jeju. "Dort beziehen wir ein Trainingslager, um uns zu akklimatisieren", sagt Münch, der aufgrund der Regenzeit mit Temperaturen um 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit rechnet. Ernst wird es für ihn am Montag, 29. August vormittags (Ortszeit) mit der Qualifikation. Der Endkampf beginnt tags darauf gegen 20 Uhr. In Fernost soll dem Hasloher bei seiner dritten Teilnahme an einem Leichtathletik-Topereignis - nach WM 2009 und EM 2010 - endlich der große Coup gelingen.