Unkonzentriertheiten und Abwehrfehler sorgen für einen torreichen Spieltag in der Staffel West. Hammer-Zwillinge treffen für den VfL

Barmstedt. Rico Maderthoner und Felix Henningsen boten Fußball-Slapstick. Erst ließ Keeper Maderthoner einen Flankenball von Marco Bogdahn abprallen. Beim Rettungsversuch schoss Verteidiger Henningsen den Ball steil in die Höhe. Beide Teamgefährten kollidierten, als die Kugel zurück auf den Boden schwebte. Lachender Dritter war Tobias Sattler, der in diesem Durcheinander das 2:1 für die Bezirksliga-Fußballer des SSV Rantzau gegen den TSV Sparrieshoop erzielte. Dass war zu viel für Gästestürmer Uwe Lohse, der wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte sah. Schon in der 70. Minute hatte sich Teamgefährte Michael Nöthen Gelb-Rot wegen eines zu harten Fouls eingehandelt. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein verhaltener Kick vor über 200 Fans im "Containerdorf" Düsterlohe, wo zurzeit ein Neubau mit Vereinsheim und sanitären Einrichtungen entsteht. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Lohse schoss das 1:0 der dezimierten Klein Offensether (82.), Sattler den Ausgleich (85.). SSV-Coach Andreas Behnemann, der auf acht schöne Jahre beim TSV Sparrieshoop zurückblickt, war es fast peinlich, noch gewonnen zu haben.

Beim VfL Pinneberg II klopfte sich Heiko Klemme selbst ein bisschen auf die Schulter. "War dieser Wechsel nun ein Hammer oder nicht?", fragte der Coach im Anschluss an das 5:0 (2:0) des Aufsteigers über den SV Eidelstedt. Gemeint war, dass Nils Hammer gleich mit seinem ersten Ballkontakt das 4:0 (68.) erzielte und zwei Minuten später nochmals zum Zuge kam. In der 38. Minute hatte Zwillingsbruder Lucas Hammer schon für das 1:0 gesorgt, Sebastian Stapel erhöhte mit Treffern in der 41. und 60. Minute auf 3:0.

Gar nicht gut kam unterdessen Mitaufsteiger SV Halstenbek-Rellingen II aus den Startlöchern. Das 1:5 (0:3) gegen TBS Pinneberg stand im Zeichen von Tomasz Koziol (zuletzt Reservist), der Trainer Florian Gossow mit drei Toren (31., 52., 72.) überzeugt haben dürfte. Matthias Lauschat (3.) und Fatih Simsek per Foulelfmeter (39.) trugen die restlichen Tore zum Gästesieg zusammen. Sascha Rathje (85.) gestaltete den Reinfall für die Halstenbeker nur unwesentlich erträglicher.

Als Florian Broscheit in der 54. Minute ein Selbsttor fabrizierte, war es um den Kummerfelder SV geschehen. Der SC Egenbüttel gewann sein Heimtreffen 5:2 (2:2), nachdem er bereits 1:2 (Sebastian Meier/9., Kim Stüben/25.) in Rückstand geraten war. Björn Schröder (1.), Rene-Carsten Fahrner (39., 89.) und Danny Peters (60.), der in der 80. Minute Gelb-Rot sah, halfen mit, den Rellingern den ersten Rang in der Staffel West zu sichern.

Erster Titelwärter bleibt aber der TuS Osdorf, der dem keineswegs schlechten FC Elmshorn II beim 3:0 (1:0) kaum eine Chance ließ. Die Rote Karte für Zaher Ashrafi (FCE II) in der 85. Minute spielte keine Rolle mehr. "Bis zum zweiten Gegentor in der 73. Minute war es eine offene Partie", betonte FCE II-Coach Jan Hildebrandt. Weit oben ist auch der TSV Niendorf II zu erwarten, der beim 3:1 (0:0) auswärts über Union Tornesch allerdings von entscheidenden individuellen Fehlern der Gastgeber profitierte. So reichte das 1:0 von Kai Fröhlich (51.) nicht für eine Überraschung. Ärgerlich war die Rote Karte für Dennis Sannemann (89.), wie auch der Quickborner Innenverteidiger Mansur Azodzoy beim 0:2 (0:2) des TuS Holstein gegen den SC Nienstedten die Farbe der Liebe zu sehen bekam (47.). Der SV Rugenbergen II musste sich nach 1:0-Führung (Justin Tegeler/47.) noch mit einem 1:1 beim SV West-Eimsbüttel begnügen.