Nur der stark reagierende Torhüter Dennis Schultz gefällt bei Rugenbergens 1:3

Bönningstedt. Zuhörer waren nicht erwünscht. "Wegbleiben bitte", forderte Ralf Palapies den Reporter auf, als die Mannschaft des SV Rugenbergen nach dem Abpfiff des 1:3 (1:1) gegen Altona 93 einen Kreis bildete. Vollkommen nachvollziehbar. Es waren nämlich nicht die moderatesten Worte, die der Coach in seiner spontanen Manöverkritik an die Bönningstedter Oberliga-Fußballer richtete. Palapies zog Vergleiche mit dem Bramfelder SV, der vergangene Serie mit 24 Punkten deutlich den Klassenerhalt verpasste: "Führungslos sind wir in die Niederlage getaumelt. In dieser Verfassung werden wir das Bramfeld der neuen Saison sein. Bei Dennis Schultz können wir uns bedanken, dass es kein Debakel gab."

Und ob. Was Keeper Schultz in der letzten halben Stunde, als sich den Altonaern die Torchancen im Minutentakt eröffneten, leistete, verdiente die Eins mit Sternchen. Reihenweise bekam er noch die Fingerspitzen an die schier unhaltbaren Bälle. "Er hat ja auch bei den A-Junioren des SV Lurup eine hervorragende Ausbildung genossen, als ich dort Trainer war", stellte Holger Podein, jetzt Coach des SC Egenbüttel, mit einem Augenzwinkern fest. Der Rest aber präsentierte eine Form, dass es Palapies grauste. Wenn sich selbst der wertvolle Jan Melich im Mittelfeld mehrfach den Ball abjagen lässt, sagt das schon alles.

Oder wird doch eher umgekehrt ein Schuh daraus? Die Altonaer boten jedenfalls eine restlos überzeugende Vorstellung, die zwangsläufig die Frage aufwarf, wie sie ihr Pokalspiel bei Vatan Gücü (Kreisliga) 1:2 verlieren konnten. SVR-Abwehrchef Tim Vollmer einfach mal zu umkurven und dann platziert 1:1 zu schießen (Mustafa Hadid/42.), bekommt nicht jeder fertig. Nach einem Querpass von Sezgin Akgül konnte sich Arsim Tahirslaj die Ecke aussuchen - 1:2 (61.). Es passte ins Bild vom Hühnerhaufen, dass Dennis Schmidt sich ein Ei ins eigene Nest legte - 1:3 (77.).

Dabei hatten die Bönningstedter vielversprechend begonnen. Acht Minuten waren erst absolviert, als Anton Freundt ein Zuspiel von Dennis von Bastian souverän zum 1:0 verwandelte. In der 29. Minute lieferte der für den verletzten Matthias Chmielewski eingewechselte Sören Lühr eine Traumflanke. Maik Grabow brachte den Mumm zu einem Direktschuss auf - weit daneben. So weit, so gut. "Danach aber haben wir mit Fußball aufgehört", murrte Regisseur von Bastian. An ernsthafte Probleme bei den Bönningstedtern aber mag man trotzdem nicht glauben, es sei denn, sie verlieren auch ihr Oddset-Pokalspiel morgen um 18.30 Uhr beim TSV Sparrieshoop.