Spielgemeinschaft fehlt für Zweitliga-Saison ein Drittel ihres Etats

Wedel. Von allzu tiefen Sorgenfalten ist das Gesicht von Alexander May, Headcoach der Rist Scala Ladybaskets, derzeit noch nicht gezeichnet, aber ganz wohl ist dem 34-Jährigen, der auch als Hamburger Landes-Verbandstrainer fungiert, vor dem Start der Damen-Spielgemeinschaft von SC Rist und SC Alstertal-Langenhorn in ihre dritte Saison der 2. Bundesliga Nord im Herbst auch nicht.

Die Ursachen dafür sind nahezu ausschließlich wirtschaftlicher Natur, hat doch der Hauptsponsor des SC Rist sein Engagement für die kommende Saison stark eingeschränkt. Aus diesem Grunde müssen zwar laut Thorsten Fechner, Marketingleiter des Wedeler Klubs, alle Mannschaften Abstriche hinnehmen und "den Gürtel enger schnallen", aber May sieht sein Team besonders gebeutelt: "Uns fehlt ein Drittel unseres bisherigen Etats. Wir müssen finanziell nachbessern." Das Hauptaugenmerk gelte dabei der Suche nach einem neuen Trikotsponsor. "Diese attraktive Werbefläche ist noch frei", sagt May.

Für eine in der zweithöchsten Damen-Spielklasse fast obligatorische Verstärkung aus Übersee dürften den Ladybaskets in der kommenden Spielzeit nach jetzigem Stand der Dinge die Mittel fehlen. Mit einer Rückkehr der US-Amerikanerin Ashley Wallace, die in der vergangenen Saison in 17 Spielen 213 Punkte (Schnitt: 12,5) erzielte, aus dem Heimaturlaub rechnet der Ladybaskets-Coach nicht: "Nach jetzigem Stand planen wir, die Ausländer-Position nicht zu besetzen - es sei denn, es gelingt uns noch, den Sponsoren-Pool erheblich zu erweitern."

Unabhängig davon und der Tatsache, dass mit Sabrina Ochs (zu Erstliga-Aufsteiger Osnabrücker SC) eine weitere Schlüsselspielerin abwanderte, sehen sich May und sein Co-Trainer Adesina Ogundipe für die kommende Spielzeit personell durchaus gerüstet. Das Gespann baut weiter auf Svenja Härm, Daniela Koch, Samantha Ochs, Astrid Ramcke, Constanze Wegner und Katharina Körner, hofft zudem darauf, dass Ida Hüners einen Studienplatz im Norden findet.

Aus Altersgründen in den Damenkader aufrücken wird Janne Tullius, die bislang schwerpunktmäßig im von Ogundipe betreuten Nachwuchsbasketball-Bundesliga(WNBL)-Team zum Einsatz kam, 2010/11 aber auch schon Erfahrung in der 2. DBBL sammelte. In dieser Spielklasse soll zudem ihre bisherige WNBL-Teamgefährtin Laura Schroeder in der kommenden Saison Einsatzzeit bekommen. Vom Regionalliga-Team der Spielgemeinschaft (Scala Rist Ladybaskets) stößt Ann-Kristin Rathjen dazu.

Ein externer Neuzugang ist laut Alexander May trotz allem aber nicht gänzlich ausgeschlossen. Eine bislang für Erstliga-Aufsteiger OSC aktive Aufbauspielerin würde gerne in den Großraum Hamburg übersiedeln - ob daraus etwas wird, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. Eine Neuverpflichtung wollen die Ladybaskets, die laut Alexander May in Kontakt zu weiteren potenziellen Verstärkungen stehen, in jedem Fall noch tätigen, höchstwahrscheinlich auf einer der beiden Guard-Positionen.