Schnelsen gegen Rellinger FC - das Duell Goliath gegen David in der ersten Runde

Rellingen. Es ist ja nur ein Oddset-Pokalspiel der ersten Runde. Aber den Kreisklassen-Fußballern des Rellinger FC winkt die Möglichkeit, sich für die eigenen Begriffe unsterblich zu machen. "Sofern jemand in diesen 90 Minuten bei Germania Schnelsen ein Tor schießt, wäre das für uns gleichbedeutend mit der Weltmeisterschaft", sagt Vereinschef Hasan Özdemir. Und es wäre der erste Torerfolg überhaupt in einem Pflichtspiel, nachdem der Klub 2010 ins Leben gerufen und jetzt erstmals an Pflichtspielen in der Kreisklasse und im Pokal teilnimmt.

Der Einstand erfolgt auf Kunstrasen am Riekbornweg. Gleich nach der Auslosung der ersten Runde hatten sich die Rellinger auf einen Tausch des Heimrechts mit dem Schnelsener Oberligateam eingelassen. "Das lag auch daran, dass wir zu diesem Zeitpunkt von der Gemeinde noch keinen eigenen Platz zugewiesen bekommen hatten", berichtet Özdemir.

Erst seit Anfang der Woche steht fest, dass die Neuankömmlinge im Hamburger Amateur-Fußball ihre Heimspiele auf dem Grandplatz de Raa II austragen und die sanitären Anlagen der SV Halstenbek-Rellingen in Anspruch nehmen dürfen. "Doch während der Platz daneben fein säuberlich hergerichtet wurde, ist unserer mit Moos überzogen. Das birgt Verletzungsgefahren, wenn man darauf ausrutscht, zudem ist ein Tor reparaturbedürftig", stellte der Vereinsvorsitzende in der Zwischenzeit fest. Man sei bereit, die Pflege zu übernehmen, bekäme man die notwendige Gerätschaft zur Verfügung gestellt.

Und wer pflegt Michael Opitz, wenn in Schnelsen der Abpfiff ertönt ist? Der FCR-Keeper muss sich auf die bisher schlimmsten 90 Minuten seines Sportler-Daseins einrichten, nachdem die Schnelsener in Testspielen mehrfach haushoch siegten und sogar das Landesligateam des SV Lurup demolierten (10:0). Es wird wohl nur ein frommer Wunsch Özdemirs bleiben, nicht zweistellig zu verlieren.

Ebenso wartet auf Torsten Gronau nach Roter Karte beim Turnier um den Wanderpokal der Raiffeisenbank Elbmarsch (erneutes) Ungemach. Der Torwart des Hetlinger MTV (Kreisklasse) ist dem Schuss-Gewitter von Oberliga-Aufsteiger VfL Pinneberg ausgesetzt.

Allerdings fahren die Kreisstädter nicht mit Wut an den Deich, nachdem die Gastgeber dem VfL-Wunsch nach einer Vorverlegung auf Freitag nicht entsprachen und den Pinnebergern so das freie Wochenende verdarben. "Wenn die Hetlinger sagen, dass sie das nicht einrichten können, ist das in Ordnung", betont Trainer Michael Fischer, der einen glatten Sieg ohne Gegentor erwartet.

In jedem Fall wird es leichter als im Testspiel beim Landesliga-Titelfavoriten FC Elmshorn (1:1), wo Flemming Lüneburg das Pinneberger Führungstor von Lennart Dora per Kopf (38.) in der 65. Minute ausgleichen konnte. "Das ging ganz schön zur Sache. Nun können meine Jungs ermessen, was sie erst in der Oberliga erwartet", urteilte Fischer.

David und Goliath stehen sich auch am Kroonhorst gegenüber. Die mit dem VfL in die Oberliga hochgekletterte SV Halstenbek-Rellingen startet beim Kreisliga-Vertreter SV Osdorfer Born den Versuch, ein drittes Mal nach 2005 und 2010 ins Endspiel des Wettbewerbs einzuziehen. Mit klaren Vorstellungen tritt der SV Rugenbergen (Oberliga) beim TuS Holstein (Landesliga-Absteiger) an, mit dem man sich viele Jahre einen Kampf um die Vormachtstellung am Ostrand des Kreisgebiets geliefert hatte: "Die mittlerweile zwei Klassen Unterschied sollten in dieser Partie schon zum Ausdruck kommen", fordert der Bönningstedter Trainer Ralf Palapies.

Bitter ist das Schicksal seines mehrfach zwischen beiden den Nachbarschaftsrivalen hin und her gewechselten Spielmachers Daniel Brehmer, dem aufgrund von Problemen am operierten Knie eine lange Pause droht. Interessant wird es an der Blankeneser Chaussee, wo die Landesliga-Teams von Blau-Weiß 96 und des TSV Wedel aufeinandertreffen.

Pokalspiele im Überblick

Freitag, 19.30 Uhr: SV Groß Flottbek - TBS Pinneberg.

Sonntag, 14 Uhr: TV Haseldorf - Voßlocher SV, SC Pinneberg - Eintracht Rellingen; 15 Uhr: TuS Holstein - SV Rugenbergen, Hetlinger MTV - VfL Pinneberg, SV Osdorfer Born - SV Halstenbek-Rellingen, Germania Schnelsen - Rellinger FC, VfL Eppendorf/Groß Borstel - TSV Uetersen, SV Hörnerkirchen - SV Lieth, Heidgrabener SV - SSV Rantzau, TuS Appen - Kummerfelder SV, TuS Borstel - SC Egenbüttel, Tangstedter SV - TSV Sparrieshoop, SC Ellerau - Union Tornesch, Sportfreunde Pinneberg - Roland Wedel, TV Seestermühe - Komet Blankenese, TSV Heist - Union 03, Sportfreunde Uetersen - SuS Waldenau, Moorreger SV - Holsatia/EMTV, SC Bosna - Kickers Halstenbek, Gencler Birligi - SC Nienstedten, TuS Hemdingen-Bilsen - SV West-Eimsbüttel. 16 Uhr: TSV Holm - FC Elmshorn; 17.30 Uhr: Blau-Weiß 96 - TSV Wedel.