TV Haseldorf gewinnt erneut Fußball-Turnier der Raiffeisenbank Elbmarsch. Ärger über Einstufung in Kreisliga-Staffel 7

Haseldorf. Über ein Klubheim mit Vitrine verfügen sie nicht. Schweren Herzens werden sich die Kreisliga-Fußballer des TV Haseldorf deshalb wohl von ihrer frischesten Eroberung trennen. Geplant ist, ihre Siegestrophäe zukünftig bei Sven Szaguhn, einem ihrer Sponsoren, im Heister Flughafen-Restaurant zur Schau zu stellen. "Dort kommt er besser zur Geltung als in unseren Räumen am Schlossparkstadion", sagt Trainer Jörg Dalecki.

Es war das vierte aufeinander folgende Mal, dass die Haseldorfer den Kampf um den Wanderpokal der Raiffeisenbank Elbmarsch gewannen. 2010 hatten sie den Cup endgültig in ihren Besitz gebracht, so dass der Turnier-Namensgeber jetzt einen schicken neuen herausrückte. Bis 4 Uhr morgens nahmen die Kicker und Trainer Jörg Dalecki das Baby immer wieder in den Arm, dazu flossen Cola-Korn und Bier in Strömen. Damit ertränkten die Haseldorfer gleichzeitig auch ihren Kummer über den Hamburger Fußball-Verband, der sie kürzlich für den Punktspielbetrieb ein weiteres Mal in die Staffel 7 einteilte.

Kapitän Martin Krohn erzielt alle Tore im entscheidenden Spiel

Dem achtfachen Turniergewinner entgehen die Derbys gegen den TSV Heist und den TSV Holm (Staffel 8), die auch beim 17. Elbmarsch-Turnier in Hetlingen das Salz in der Suppe ausgemacht hatten. Jörg Dalecki reagierte wütend: "Man braucht doch bloß einen Blick auf die Landkarte zu werfen, um zu erkennen, welche Nachteile uns entstehen. Es ist unglaublich, wie man mit uns Haseldorfern verfährt."

Erfreut registrierte der Coach, dass sich auf dem vor allem seine bisherigen A-Junioren Joris Lüchau, Daniel Pump und Wito Wegner, Nachwuchs des früheren TVH-Torjägers "Molly" Wegner, bewährten. Als es aber drauf ankam, da schlug die Stunde von Kapitän Martin Krohn, der beim 3:2 in der entscheidenden Partie gegen den TSV Heist alle Tore (18., 37., 65.) für den Turniersieger erzielte.

Es war dann auch Krohn, der den Pokal aus den Händen von Raiffeisenbank-Vorstand Torsten Wölm als Erster in Empfang nehmen durfte. Die unterlegenen Heister standen daneben und applaudierten nicht nur der Höflichkeit halber. "Viele Heister und Haseldorfer kickten früher zusammen beim Moorreger SV. Von daher rührt eine Freundschaft, die allerdings auf dem Spielfeld ruht", erzählt der Heister Trainer Mirco Seitz. Marc Richert (28.) und Ronny Strube per Foulelfmeter (56.) erzwangen zweimal den Ausgleich für sein Team. Nach Gelb-Roter Karte für Marcel Stahl (60.) aber hatten die Haseldorfer mehr zuzusetzen als die dezimierten Heister. Stefan Dösselmann hatte es kommen sehen. "Der TVH wird gewinnen, da gebe ich mich keinen Illusionen hin", kündigte der neue Trainer des TSV Holm schon beim Seitenwechsel des letzten Turnierspiels an. Die Holmer mussten trotz eines 6:0 über den punkt- und torlosen Moorreger SV nach Treffern von Jose Navarro (2), Matthias Köller, Christian Reimer, Sören Rau und Nico Schölermann mit dem zweiten Rang zufrieden sein.

Nils Samoray vom Gastgeber bester Torhüter der Veranstaltung

Hätte Mirco Seitz vielleicht doch drauf hören sollen, als ihn sein Torwart Fabian Mielke vor dem Anpfiff der Partie gegen die Haseldorfer zur Seite nahm: "Trainer, ich habe gar kein gutes Gefühl"? Zumindest beim entscheidenden Gegentor machte der zappelige Heister Torwart eine schlechte Figur. Höher im Kurs stand Nils Samoray (41) vom Turniervierten Hetlinger MTV, den die Offiziellen der fünf beteiligten Teams zum besten Keeper der fünftägigen Veranstaltung wählten.

Der Routinier durfte dann auch zwischen die Pfosten, als gleich vier Spieler, die es jeweils auf vier Tore brachten, im Elfmeter-Stechen den besten Torschützen ermittelten. Der Heister Marc Richert erwies sich als am treffsichersten. Zufriedenheit herrschte bei Ausrichter HMTV, dem 2261 zahlende Besucher eine schöne Einnahme in die Kasse spülten. Hätte es an zwei Abenden nicht geregnet, wären es sicherlich noch etliche Zuschauer mehr gewesen.

50 an der Kasse, im Verkauf und anderweitig eingesetzte Helfer hatten für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Die Einnahmen nach Abzug der Unkosten fließen in die Jugendabteilung des HMTV, so ist es geplant. Beim Turnierdritten TSV Heist aber floss gestern nochmals der Schweiß. "Jetzt haben wir die Nase vom Fußball aber wirklich voll", sagte Trainer Seitz im Anschluss an das 1:1 (1:1) im Testspiel beim Tangstedter SV. Das 1:0 von Patrick Harder (36.) konnte Marc Richert per Kopfball ausgleichen (42.). Seitz nutzte die Gelegenheit, auch einmal die Form von Spielern der zweiten Mannschaft und der A-Junioren zu überprüfen.