Zeitaufwand für die Spieler wächst zunehmend. FCE Sieger über die SV Lieth

Elmshorn. Früher war alles anders. "Da haben sie mich mal auf den Schultern vom Platz getragen, als wir den Stadtpokal gewonnen haben. Anschließend haben wir alle gemeinsam gefeiert, dass die Schwarte krachte", erzählt Eugen Igel, einst Erfolgstrainer des FTSV Rasensport, nunmehr Teamchef des FC Elmshorn.

Und diesmal? Nur noch drei FCE-Kicker hockten am Aufgang zu den Stehtraversen, um bei einem Kasten Bier mit Igel, einigen Offiziellen und Fans das 3:2 (2:1) im Endspiel des Stadt-Turniers über den Landesliga-Rivalen SV Lieth zu diskutieren. "Der Zeitaufwand für die Vorbereitung auf die Punktrunde ist mittlerweile enorm. Da sind die Spieler froh, wenn sie mal ein paar Stunden für sich haben", sagt Igel. Zumal am nächsten Morgen noch ein Testspiel auf dem Programm stand, das der erklärte Titelfavorit der Hammonia-Staffel bei Oberliga-Absteiger HSV Barmbek-Uhlenhorst (Hansa-Staffel) 1:4 verlor, Torschütze: Patrick Scheidt.

Stress wie für den in Hamburg wohnhaften Eugen Igel, der sieben aufeinander folgende Nächte in einem Elmshorner Hotel verbrachte, um stets für die Spieler erreichbar zu sein, wird sich Uwe Wölm (56) nun nicht mehr aussetzen. Der bisherige Ligaobmann und Betreuer vollzog konsequent seinen schon im Januar angekündigten Rücktritt. Bei den Spielen des Stadtpokals aber weilte er unter den Zuschauern, ganz entspannt, einer unter vielen (300 am Finaltag). Sein Urteil über das Endspiel: "Der FCE hat auf mich einen starken Eindruck gemacht. Lieth kann sich bei seinem Torhüter Sascha Blaedtke bedanken, dass die Niederlage nicht höher ausfiel." Das 0:1 von Jorrid Eyler (7.) hatten Flemming Lüneburg (26.) und Patrick Ziller (35.) in eine 2:1-Führung verwandelt. Nach dem Ausgleich von Tim Henningsen (62.) war es Ömer Aygün (80.), der dem FCE ein Elfmeterschießen gegen den starken Blaedtke ersparte.

Nur auf der Tribüne fieberte Bert Ehm mit. Dem neuen FCE-Coach ging es wegen einer Entzündung der Bronchien, zurückzuführen möglicherweise auf die Klimaanlage im eigenen Büro, gar nicht gut. Im Gruppenspiel gegen Gencler Birligi hatte er sich noch hautnah an seiner Mannschaft erfreut. Tore von Jan Lüneburg (4, darunter ein Strafstoß), Ziller (2), Flemming Lüneburg, Len Strömer, Jan-Philipp Zimmermann, Nil von Appen (Foulelfmeter) und Benjamin Zabel ergaben ein 1:0 (2:0) über den Kreisliga-Absteiger, was gleichzeitig auch dem VfR Horst die Teilnahme am kleinen Finale bescherte. Das verlor der TSV Sparrieshoop (Bezirksliga) 2:4 (0:3), nachdem Yusuf Önegi (1:3/52.) und Christian Mikut (2:3/55.) mit ihren Toren zwischendurch Spannung erzeugt hatten.