Der neue Trainer Heiko Waschatz will sofort Gas geben. Platz vier ist das Minimalziel in der Landesliga

Uetersen. Die Messlatte liegt hoch, nachdem die Fußballer des TSV Uetersen in den vergangenen sechs Jahren stets Spitzenpositionen (zweimal Vizemeister, einmal Dritter, einmal Vierter) in der Hammonia-Staffel bekleideten sowie 2009/2010 und 2006/2007 jeweils eine Saison lang der höchsten Hamburger Spielklasse angehörten.

Die neuen Trainer Heiko Waschatz (42) und Jörn Borstelmann (49) sind gewillt, an diese Erfolge ihrer Vorgänger Peter Ehlers (pausiert) und Frank Weche (wechselte zum SuS Waldenau) anzuknüpfen. "Der vierte Rang wie letzte Serie ist das Minimalziel. Wir wollen uns nicht verschlechtern", kündigte Hüne Waschatz an.

Der Mann mit dem Händedruck wie ein Schraubstock kennt die Uetersener Verhältnisse, nachdem er seine aktive Zeit 2004/2005 an der Alsenstraße hatte ausklingen lassen. Erste Erfahrungen im Trainergeschäft machte er als Borstelmanns Assistent beim SuS Waldenau, dann rief ihn die SV Groß Flottbek. Beide neuen Übungsleiter gelten als gut befreundet, so dass sie nun gleichberechtigt ihre Auffassungen austauschen werden. "Sofern ausnahmsweise einmal Uneinigkeit herrscht, dann ist es für mich kein Problem, dass Heiko das letzte Wort hat", erklärte Borstelmann, der Ältere.

Beide Trainer brachen von ihren bisherigen Klubs jeweils einen Leistungsträger mit. Das sind Simon Block, der bislang beim SuS Waldenau Regie führte, und der Groß Flottbeker David von Essen. Groß ist die Freude, dass es nun endlich mit der Verpflichtung von Sturm-Ass Daniel Krohn geklappt an. "Das war ich meinem neuen Arbeitgeber, dem TSV-Sponsor Heino Riewesell schuldig", gab der bisherige Torjäger der SV Lieth zu Protokoll.

Zudem handelt es sich bei den weiteren Neuzugängen - Daoud Adamou aus dem erweiterten Kader des SC Victoria, Benjamin Zabel (FC Elmshorn), Keeper Dennis Zimmermann (Holsatia Elmshorn), Marc Güldener Grün-Weiss Eimsbüttel) und Kirill Shmakov (zweite Mannschaft) ausschließlich um Wunschspieler der neuen Chefs. "Alle, die wir haben wollten, haben wir auch bekommen", frohlockt Waschatz.

Eine Rolle spielen auch wieder der bei Ehlers zwischenzeitlich in Ungnade gefallene Eddy Enderle sowie Verteidiger Markus Fischer, der wegen eines Schien- und Wadenbeinbruchs eine komplette Spielzeit lang pausierte. Das eine oder andere Kilo zu viel auf den Rippen wird er in den nächsten Tagen verlieren. Von heute an "geben wir Gas" (Borstelmann), nachdem der erste gemeinsame Termin am vergangenen Freitag nur dem Kennenlernen diente.

Testspiele vereinbarten die Uetersener auf eigenem Rasen gegen den SuS Waldenau (10. Juli, 15 Uhr) und den VfL Pinneberg (12. Juli, 19.30). Beim Turnier des FC Union Tornesch treffen sie auf den VfL Pinneberg II (18. Juli, 19.30 Uhr), den Kummerfelder SV (19.Juli, 18 Uhr), die SV Lieth (20.Juli, 19.30 Uhr) und die Tornescher (22.Juli, 18 Uhr). Die erste Elf wird sich spätestens während des Trainingslagers vom 29. bis 31. Juli in Trappenkamp herauskristallisieren. Die Fahrt dorthin findet ohne Serge Haag VfL (Pinneberg), Helge Kahnert (Eintracht Norderstedt) und Parvis Sadat-Azizi (SV Rugenbergen) statt, die sich jetzt in der Oberliga bewähren wollen. Keeper Carsten Wulf (Auslandsaufenthalt) und Christian Kilb (berufliche Verpflichtungen) stehen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung, in Ausnahmesituationen aber vermutlich noch Christian Sommer. Der Abwehrorganisator kann das geforderte Trainingspensum nicht mehr leisten und zog sich in die zweite Mannschaft (Kreisliga) zurück.

Das Aufgebot des TSV Uetersen, Tor: Christoph Richter, Dennis Zimmermann; Abwehr: Phillip Ehlers, Eddy-Morton Enderle, Markus Fischer, Christian Förster, Lars Leschly-Sörensen, Konstantin Rischuk, Kirill Shmakov; Mittelfeld: Florian Blaedtke, Simon Block, Martin Bushaj, David Grabke, Marc Güldener, Halim Kustul, David von Essen; Angriff: Daoud Adamou, Mahdi Habibpur, Yannick Kouassi, Daniel Kohn, Benjamin Zabel.

Trainer: Heiko Waschatz und Jörn Borstelmann.

Liga-Obmann: Roland Laut.

PZ-Prognose: Der Verlust von vier Stammspielern wiegt schwer. Jetzt müssen von den acht Neuen eben mindestens vier einschlagen. Dann werden die Uetersener auch in der Lage sein, oben mitzumischen.