Am 26. Juni beginnt die Frauenfußball-WM. HSV-Bundesligaspielerin Nina Brüggemann aus Tornesch ist als Fan dabei
Tornesch. Appetit auf die Weltmeisterschaft der Fußballfrauen vom 26. Juni bis 17. Juli in Deutschland hat sich Nina Brüggemann längst geholt. Am 21. Mai leistete sie einer Einladung des DFB an alle Erstligaspielerinnen Folge und stattete dem Test der Nationalmannschaft gegen Nordkorea (2:0) in Ingolstadt einen Besuch ab. Kost und Logis auf VIP-Niveau übernahm der Dachverband. Ein leckerer Vorgeschmack also auf das, was in nächster Zeit alle Anhänger des Frauen-Fußballs erwarten und genießen können.
Wolfsburger Volkswagen-Arena wird die Anlaufstätte sein
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr wurde Nina Brüggemann vor der Presse schon einmal die Frage gestellt, ob sie sich denn vorstellen könne, beim WM-Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft am 26. Juni in Berlin gegen Kanada auf der Tribüne zu sitzen.
Eintrittskarten für dieses Topspiel zu bekommen, das ist letztlich nicht gelungen, aber rot angestrichen im Kalender hat sich die 18 Jahre alte U19-Nationalspielerin in Diensten des Hamburger SV dann doch einige lukrative Termine - es sind jetzt der 6. Juli und der 9. Juli.
Die Vorrundenbegegnung zwischen den Schwedinnen und den Nord-Amerikanerinnen (USA) in der Wolfsburger Volkswagen-Arena (Fassungsvermögen knapp über 25 000 Zuschauer) möchte die Tornescherin ebenso nicht verpassen wie das erste Viertelfinalspiel drei Tage später im selben Stadion zwischen dem Sieger der Gruppe A und dem Zweiten der Gruppe B. Nina Brüggemann, die noch vor zwei Jahren beim TSV Uetersen als einziges Mädchen in einer Jungenmannschaft spielte und danach zum Hamburger SV wechselte, geht dabei fest davon aus, dass die Gastgeberinnen das Rennen in der Gruppe A machen.
Nina erwartet totale Solidarität mit dem deutschen Nationalteam
Insgesamt besorgte Vater Detlev, der Vorsitzende des Kreissportverbandes, jeweils sechs Eintrittskarten für vier Spiele in der Volkswagen-Arena, Kategorie: normaler Sitzplatz. Ninas Schwester Mandy (13) und Bruder Tim (22), der in der kommenden Saison für den FC Elmshorn in der Landesliga spielt und sich nach eigener Aussage auch einige Partien im Fernsehen angucken wird, sowie Freunde und Freundinnen signalisierten starkes Interesse am zusammengestellten Ausflugspaket.
Nina Brüggemann erwartet von der heimischen Reisegesellschaft totale Solidarität mit der deutschen Mannschaft. "Wir schminken und behängen uns Schwarz-Rot-Gold, es wird also das volle Programm geboten", kündigte die gebürtige Pinnebergerin an.
Allerdings werde sie ihren Vater wohl bitten müssen, zu den weniger wichtigen Spielen ohne sie loszufahren. Die WM-Titelkämpfe fallen in die heiße Phase ihrer schulischen Verpflichtungen, zudem startet der HSV am 8. Juli mit der Vorbereitung auf die kommende, nachdem dem Verlust von Nationalspielerin Kim Kullig (1. FFC Frankfurt) vermutlich schwere Saison. Nicht nur ihrer bisherigen Vereinsgefährtin drückt Nina Brüggemann die Daumen, auch Jungstürmerin Alexandra Popp (FCR Duisburg) imponiert ihr schwer: "Sie hat eine tolle Entwicklung genommen."
Spannende und erfolgreiche WM kann einen neuen Schub bringen
Am Ende des Turniers wird das deutsche Nationalteam ein drittes Mal nacheinander den Titel errungen haben, davon ist die kampfstarke Abwehrspielerin, die sich die nötige Kraft und Kondition regelmäßig in den Fitnessräumen des VfL Pinneberg am Fahltskamp holt, schon seit langem überzeugt. Zudem erhofft sie sich von den Titelkämpfen im eigenen Land einen weiteren Schub für den deutschen Frauen-Fußball.
"Bei unseren Heimspielen an der Hagenbeckstraße in Stellingen erreichen wir auch schon mal einen Spitzenwert von 1000 Besuchern, im Normalfall aber sind es kaum mehr als 200 Besucher, was natürlich schade für uns ist. Eine spannende und erfolgreiche Weltmeisterschaft könnte sicherlich eine neue Begeisterung für unseren Sport auslösen."