Junges Schenefelder Bezirksliga-Team darf nach 3:0 über Osdorf im Spitzenspiel vom Titel träumen. Vizemeisterschaft ist schon sicher

Schenefeld. Reinhard Fölsch (50) bekam Besuch. Kevin Fölsch (24) setzte sich einfach mal zu seinem Vater in die erste Reihe, nachdem er in der 90. Minute das letzte Tor der Partie erzielt hatte. Dann kamen auch schon die Teamgefährten herangeeilt, um den Torschützen zu umarmen. Blau-Weiß 96 , wie es singt, lacht und ein bisschen herumalbert. Nach einem 3:0 (1:0)-Erfolg beim bisherigen Tabellenführer TuS Osdorf sind es nun die Schenefelder Bezirksliga-Fußballer, denen sich in der Staffel West die besten Chancen auf den Titel eröffnen. Die restlichen Aufgaben bei Stellingen 88 und beim SuS Waldenau sowie gegen den TSV Sparrieshoop gelten als lösbar - so denkt inzwischen auch Trainer Selcuk Turan, der erklärt, warum er bislang stets tief stapelte: "Wir haben doch so viele junge Spieler im Team. Die wollte ich nicht mehr Druck und Erwartungen aussetzen als nötig."

Einige sind dabei, von denen wird man noch hören. Da ist zum Beispiel der mit enormer Sprungkraft ausgestattete Timm Thau (18), der diesmal nach einem Freistoß von Rohollah Rohparwar das 1:0 köpfte (44.). Der gleichaltrige Jeremy Wachter hat gerade erst ein halbes Dutzend Herrenspiele "auf dem Buckel" und hielt die Osdorfer mit rotzfrecher Spielweise und Antrittsschnelligkeit in Atem. Nach Jan Düllbergs Steilpass enteilte Wachter den Gegenspielern und überlupfte den Torwart, Can Ünlü (19) drückte den Ball sicherheitshalber zum 2:0 über die Torlinie (69. Minute).

Hinten sorgten unterdessen Lars Briewig und Moritz Moldenhauer (je 19) dafür, dass Torwart Nick Schmidt (20) kaum Arbeit verrichten musste. "Ich werde wohl auf meinen Privilegien als Kapitän bestehen müssen, damit ich noch einmal mitspielen kann", scherzte der verletzte Thomas Stehl (31). Mit La-Ola bedankte sich die Mannschaft bei ihren vielen Fans unter den nahezu 500 Besuchern für die Unterstützung. Für eine hoch konzentrierte Leistung gab es starken Beifall zurück.

Die Vizemeisterschaft haben sowohl die Schenefelder als auch die Osdorfer längst sicher. Der Tabellendritte SV Rugenbergen II blickt nach dem 0:1 beim SC Nienstedten nämlich auf ein siegloses Oster-Wochenende zurück. Der entscheidende Treffer resultierte aus einem von Patrick Hatje verursachten Foulelfmeter (16.). Dramatisch wird es am Tabellenende für TBS Pinneberg , nachdem die Kreisstädter eine 0:1-Niederlage bei Union Tornesch bezogen. Die Tornescher allerdings können dank des Treffers von Atalay Karul im Anschluss an einen Freistoß von Maurice Oehlers (45.) fast schon Entwarnung geben. Mitten drin in der Verlosung ist auch noch der SuS Waldenau , trotz des 3:1 (0:0) nach Toren von Fabian Buller (47.) und Mike Kolbe (50., 83.) über den Tabellenletzten Holsatia/EMTV . In der 80. Minute hatte Fabian Simmank einen Freistoß zum 1:2 der Elmshorner verwandelt.

Beide Pinneberger Teams und auch die Tornescher waren dankbar, dass der SSV Rantzau nach 0:1-Rückstand (23./ein von Thorben Blöcker verursachter Handelfmeter) wenigstens noch ein 1:1 vom Drittletzten SV West-Eimsbüttel mitbrachte. Wer weiß, wem das Ausgleichstor von Marco Bogdahn (75.) am Ende noch hilft. Der seit sechs Partien sieglose Kummerfelder SV kann froh sein, die Punkte für den Klassenerhalt längst zusammengetragen zu haben. Einer mehr war es beim 3:3 (2:1) auswärts gegen Stellingen 88 dank der Treffer von Emil Ibrahimi (1:0/18., 2:1/37.) und Oliver Haye per Freistoß (3:3/70.). Nach Platzverweisen für zwei Stellinger (82., 88.) sah auch noch KSV-Stürmer Sebastian Hammer die Rote Karte (89.).

Der TSV Sparrieshoop entledigte sich mit einem 6:1 (3:0) über den FC Elmshorn II aller Sorgen. Für die Sieger trafen Christian Mikut (6., 55. Minute), Sven Bruß (7.), Dennis Ahrendt (44., 90.) und Uwe Lohse (62.), für den FCE Marc Deppe (58.).