Disziplinlosigkeiten ziehen in der Bezirksliga eine Flut von Platzverweisen nach sich

Elmshorn. Das 2:2 (1:1) der Bezirksliga-Fußballer des FC Elmshorn II gegen den Aufstiegsaspiranten TuS Osdorf wird Kim Stüben so rasch nicht vergessen. Der von Trainer Jan Hildebrandt zum Verteidiger umfunktionierte Ex-Torjäger von Holsatia verursachte nämlich zwei Elfmeter und damit beide Gegentore. Das erste Foul (9.) brachte ihm zudem die Gelbe Karte ein. Gelb-Rot wurde daraus, als Stüben in der Nachspielzeit nur die Beine von Gegenspieler Ziyed Hassani und nicht den Ball traf. Hassani revanchierte sich mit einem Tritt - Rote Karte.

Damit waren es nach Gelb-Rot für Elmshorns Edon Bajra (70.) und einen Osdorfer (80.) nicht weniger als vier Platzverweise, die der Schiedsrichter in diesem turbulenten Spiel der Staffel West verhängte. FCE-Trainer Jan Hildebrandt brachte die Härte der eigenen Mannschaft in einen positiven Zusammenhang: "Kämpferisch haben wir den Grenzbereich etwas überschritten."

Blau-Weiß 96 nach Patzer von TuS Osdorf wieder an der Spitze

Die favorisierten Osdorfer büßten Punkte auf den Konkurrenten Blau-Weiß 96 ein, dafür können sich die Schenefelder bei den FCE-Torschützen Philipp Kaiser (38.) und Vahdet Calmac (70.) bedanken. Und beim eigenen Nachwuchsspieler Jeremy Wachter, der in der 82. Minute das mühsame 1:0 über Union Tornesch perfekt machte. Es kam genau so, wie von Blau-Weiß -Trainer Selcuk Turan befürchtet: "Wenn man gegen die Teams von unten kein frühes Tor erzielt, kann es schwer werden." Allerdings hätten die Tornescher ohnehin am grünen Tisch verloren. Stürmer Nils Schwarz wirkte mit, obwohl er nach einem Platzverweis im Einsatz für die Reserve gesperrt war. "Wir hatten es versäumt, unser elektronisches Postfach auf Verbandsnachrichten zu überprüfen", räumte Union-Trainer Andreas Popko ein. Ein Anruf brachte gestern Klarheit, dass Schwarz auch noch nicht in den wichtigen Heimtreffen am Sonntag gegen Stellingen 88 und am Dienstag gegen den Kummerfelder SV mitwirken darf, erst danach wieder.

"Er hat sich verbessert und sich einen Vorsprung gegenüber unseren anderen Torleuten erarbeitet", wurde Torwart Kristof Witt von Börje Scharnberg, dem Trainer des SV Rugenbergen II , gelobt. Einen Tag später hatten sich diese Worte fürs erste schon wieder erledigt. Witt sah wegen eines absichtlichen Handspiels vor dem eigenen Strafraum die Rote Karte und musste seinen Platz zwischen den Pfosten Konkurrent Dennis Berger überlassen (20.). Die Bönningstedter verloren beim SSV Rantzau nach 1:0-Führung (Marvin Brunkhorst/50.) noch 1:2 (0:0). Mathias Tuleweit 78.) und Florian Friedrich per Eigentor (85.) führten gewollt und ungewollt die Wende zugunsten der Barmstedter herbei. "Es sind Dinge vorgefallen, die nicht in Ordnung waren", ärgerte sich Scharnberg. Den Vorwurf muss auch sein Kapitän Malte Meyer auf sich beziehen, der wegen einer Revanche ebenfalls die Rote Karte zu sehen bekam (82).

Sparrieshooper sind auf dem Weg zum Klassenerhalt

Die Spieler des TSV Sparieshoop bewegten sich beim 2:1 (1:1) gerade noch im Rahmen des Erlaubten. Gelbe Karten hagelte es ohne Ende, aber das Team stellte sich geschickt genug an, sich nicht selbst zu dezimieren. Am Ende war der Jubel über das frühe 1:0 von Dennis Arndt (1.) und erst recht das später 2:1 von Dennis Vogt (89.) riesig. Die Klein Offensether sind auf einem guten Weg zum Klassenerhalt, aber noch nicht gerettet, nachdem auch die Teams am Tabellenende punkteten.

TBS Pinneberg feierte ein 3:0 nach Toren von Bilel Querfelli (1.), Tomasz Koziol (47.) und Oguzhan Ciftci (70.) bei Holsata/EMTV , womit die Pinneberger wieder hoffen dürfen, während die Elmshorner auch theoretisch nicht mehr zu retten sind. Den SuS Waldenau packte zunächst das blanke Entsetzen, als Gegner SV Eidelstedt in der 85. Minute der 2:2-Ausgleich glückte. Umso größer war die Genugtuung, als Marcel Gompf mit einem Kopfball zwei Minuten später doch noch den ersten Sieg der Pinneberger nach elf Partien perfekt machte. Zuvor hatten für die Gastgeber Thies Raschke per Kopf (1:1/30.) und Michael Prohl (2:1/70.) - jeweils nach Vorarbeit von Simon Block - getroffen.

Im Kampf um den Klassenerhalt gibt sich aber auch der SV West-Eimsbüttel noch nicht geschlagen. Der Kummerfelder SV konnte seinen Nachbarn nicht helfen und bezog gegen den Vorletzten eine 1:3 (0:1) Niederlage. Einziger lichter Moment an einem rabenschwarzen Kummerfelder Sonntag war das 1:1, das Alexander Koll in der 58. Minute erzielte.