Dem Handball-Torhüter springt bei einem Zusammenprall die Kniescheibe heraus. TSV-Oberligateam 32:33 gegen Alt Duvenstedt

Ellerbek. Für die Handballer des TSV Ellerbek kommt es in der Schlussphase dieser Saison in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein knüppeldick. Beim 32:33 (14:16) gegen den abstiegsbedrohten TSV Alt Duvenstedt in der Harbig-Halle verlor das stark ersatzgeschwächte Team von Trainer Till Wiechers wie schon gegen die SG Wift erneut ein Heimspiel in letzter Sekunde mit einem Tor Differenz. Damit nicht genug: Kurz vor Schluss wurde Torhüter Tobias Laupichler schwer verletzt.

1:20 Minuten waren noch zu spielen, die Gäste führten 32:21, als ein durchgebrochener Alt Duvenstedter den 33-Jährigen im Wurfkreis unter sich begrub. Laupichler schrie und gestikulierte, ohne sich indes bewegen zu können, war ihm doch bei der Kollision die linke Kniescheibe herausgesprungen. 20 Minuten lang kümmerten sich ein Notarzt, mehrere Rettungsassistenten, TSV-Physiotherapeutin Carolin Flehr und Teamkameraden um den Verletzten, der schließlich ins Klinikum Pinneberg transportiert wurde. "Tobi geht es besser. Die Kniescheibe ist ohne Operation wieder dort, wo sie hingehört, er kuriert sich zu Hause aus", konnte TSV-Teammanager Kay-Uwe Kühn Stunden später zumindest halbwegs Entwarnung geben.

Für Laupichlers Mitspieler aber war das Drama noch nicht zu Ende. Zwar gelang Jonas Mecke nach Wiederbeginn zunächst noch das 32:32, aber beim Gegenangriff der Gäste entschieden die Unparteiischen nach Ablauf der Spielzeit auf zwei Minuten gegen Christopher Behre und Freiwurf von halblinks. Gegen den Wurf von Sascha Schwarz aus neun Metern in den Winkel war dann die Ellerbeker Fünfer-Mauer ebenso machtlos wie Laupichlers Vertreter Philipp Wenzien.

Für Coach Till Wiechers war der finale Gegentreffer "sinnbildlich" für das derzeitige Dilemma seines Teams, das sich in der Rückrunde "zu viele Fehler, Fouls und Zeitstrafen" leiste. Geschuldet sei dies in erster Linie dem geringen Durchschnittsalter des Kaders, aber auch den zahlreichen Ausfällen: Gegen Alt Duvenstedt saßen gerade vier Feldspieler, davon zwei Kreisläufer, und Wenzien auf der Bank. Beeindruckt zeigte sich Wiechers von der Moral des Teams: "Unglaublich, wie oft wir drei oder vier Tore aufgeholt haben."

Ein Sieg über den Tabellenzehnten aus dem Kreis Rendsburg/Eckernförde (19:25 Punkte) hätte den Ellerbekern (Siebter/24:20) endgültig den Klassenerhalt gesichert, was nun gegen den Norderstedter SV (Sbd., 19.30 Uhr, Harbig-Halle) nachgeholt werden soll.

Spielverlauf: 2:1, 2:4, 4:7, 6:10, 9:10, 11:14, 13:15, 14:16 - 17:17, 19:19, 19:22, 21:26, 24:27, 26:28, 28:28, 29:30, 31:32, 32:32, 32:33.

Ellerbek (Tore/Siebenmeter): Philipp Wenzien, Tobias Laupichler - Hendrik Jacobs, Bastian Blietz (5/2), Matthias Menzel (1), Christopher Behre (8/1), Olaf Levin, Christian Brandt (7), Tarek Fejry (5), Jonas Mecke (4), Fabian Trox (2).