In der Fußball-Bezirksliga West gerät Spitzenreiter Blau-Weiß 96 mit 0:1 ins Stolpern

Klein Offenseth. Im Internet kursierte eine Falschmeldung. Ein paar Stunden lang wähnte sich die Fußballgemeinde in dem Glauben, der TSV Sparrieshoop hätte sein Bezirksligaspiel gegen TuS Osdorf 4:1 gewonnen. "Schön wäre es ja gewesen", sagte der Klein Offensether Trainer Mario Steinhauer. Tatsächlich aber siegte der Titelanwärter vom Blomkamp 4:1 (1:0). Vorentscheidend war die 50. Minute, als der Schiedsrichter eine Aktion von Ronald Meurer mit Strafstoß für die Gäste ahndete - 0:2. Gunnar French war Schütze des 1:3 (82.) der Schwarz-Weißen, die in der Staffel West weiterhin auf einem Abstiegsplatz verharren.

Der SV Rugenbergen II gewinnt bei Spitzenreiter Blau-Weiß 96 1:0 (85.) - auch das wollte man zunächst nicht für möglich halten. Dann aber spielten die Bönningstedter in der 85. Minute einen perfekten Konter, den Nachwuchsspieler Kevin Lorke gekonnt abschloss. "Wir haben die ganze Nacht gefeiert", berichtete SVR-Trainer Börje Scharnberg, dessen spielender Assistent Carsten Heggblum wegen einer verbalen Entgleisung die Rote Karte sah (89.).

Von ungefähr kommt der lange Atem der Mannschaft aber nicht. Eisern hatte sie in der ungemütlichen Jahreszeit ihre Runden um den Sportplatz gedreht, auch bei Regen und Sturm. Blau-Weiß-Coach Selcuk Turan wertete die zweite Saisonniederlage als Warnschuss vor den Bug. Jungregisseur Can Ünlü hatte Pech mit einem Kopfball an den Innenpfosten (65.).

Beim 3:1 (2:0) des FC Elmshorn II auswärts gegen den SSV Rantzau sahen die Fans das Eigentor des Monats. Bei einem Rückpass von Edon Bajra sprang der Ball so tückisch auf, dass FCE-Torwart Tim Kleinworth an der Kugel vorbei schlug, das 1:2 der Barmstedter (80.). Später tröstete sich Bajra mit der Feststellung darüber hinweg, in der 40. Minute immerhin das Elmshorner 2:0 erzielt zu haben. Zweifacher Torschütze der Gäste: Vahdet Calmac (25., 80.).

Trainer Jan Hildebrandt ist mit seinem Team auf einem guten Weg zum Klassenerhalt, während Union Tornesch mehr denn je zittert. Das 0:0 gegen den SV Eidelstedt war geprägt von einer eklatant schwachen Angriffsleistung, während die Defensive mit Torwart Björn Schramm sowie den Innenverteidigern Florian Grosse und Kristian Schramm nichts anbrennen ließ. Der glücklose Tornescher Stürmer Marc Günther sah die Gelb-Rote Karte (89.).

Bei TBS Pinneberg , ebenso wie der FC Union dem Drittletzten TSV Sparrieshoop nur zwei Zähler voraus, regte sich nach dem 1:2 (1:2) auswärts gegen Stellingen 88 Unmut über den Schiedsrichter und dessen Assistenten. "Die hatten keinen Bock auf uns", schimpfte Trainer Florian Gossow, als erst ein Treffer von Salih Koparan wegen einer angeblichen Abseitsposition nicht zählte (70.) und dann auch noch ein elfmeterreifes Foul an Fatih Simsek ungeahndet blieb (90.). Nicht verborgen blieben Gossow aber auch die Unstimmigkeiten im Abwehrverhalten bei den Gegentoren in der 15. und 38. Minute. Nach dem Anschlusstor von Mikail Pekdemir (43.) wurde es dann fast ein Spiel auf ein Tor, das der Stellinger nämlich.

Dem SuS Waldenau ergeht es ähnlich wie dem FC St. Pauli in der Bundesliga. Dem Rausch nach dem 1:1 im Derby bei Blau-Weiß 96 folgten vier Niederlagen und längst die Ernüchterung. Auf "Fehlpässe ohne Ende" und "mangelndes Selbstvertrauen" führte Trainer Jörn Borstelmann die 2:4 (0:2) Heimniederlage gegen den Kummerfelder SV zurück, von einem Autoritätsverlust wegen seines bevorstehenden Wechsels zum TSV Uetersen könne überhaupt nicht die Rede sein. Sebastian Meier (40.), Oliver Haye (44.), Yannik Lingmann (51.) und Sascha Petersen (71.) machten den hoch verdienten Sieg für Pinneberg Nord perfekt. Für Pinneberg Süd trafen Marc Füllbier per Foulelfmeter (1:3/68.) und Mike Kolbe (2:4/74.).

Beim Tabellenletzten Holsatia/EMTV sind alle froh, wenn die Saison endlich ausgestanden ist. Zum 0:2 (0:1) gegen den SV West-Eimsbüttel fiel Abteilungsleiter Werner Roschinski nur dieser Vergleich ein: "Das war Not gegen Superelend." Die Eimsbütteler trafen in der 48. und 52. Minute.